Im preußischen Burgörner Revier sollte 1782 der neue etwa 100 m tiefe König-Friedrich-Schacht in Betrieb gehen. Die untertägigen Wasserzuflüsse waren jedoch so hoch, dass zwei Pferdekünste die erforderliche Pumpenleistung nicht aufbringen konnten. Bereits seit 1778 lag ein Angebot der Firma Boulton & Watt aus Birmingham über die Lieferung von Dampfmaschinen vor, das jedoch an ein 14-jähriges Liefermonopol geknüpft war. Diese Bedingung wurde zum Anlass genommen, einen Eigenbau zu veranlassen.
1783 erhielt der junge Bergmaschinenmann Carl Friedrich Bückling nach einer Studienreise nach England den Auftrag zum Bau einer Dampfmaschine nach englischem Vorbild. Bereits am 23. August 1785 konnte auf dem König-Friedrich-Schacht die erste in Deutschland hergestellte Dampfmaschine Wattscher Bauart für die Sümpfung der Grubenbaue zum offiziellen Probelauf in Betrieb genommen werden. Die dem Ereignis beigemessene große Bedeutung wurde durch die Anwesenheit des Bergbauministers, des Freiherrn Friedrich Anton von Heinitz und weiterer Ehrengäste unterstrichen.
Durch Inbetriebnahme der Dampfmaschine konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten der Wasserstand gesenkt und der Erzabbau aufrechterhalten werden. 1787 lief diese Maschine mit der gewünschten Zuverlässigkeit. Als die Wasserzuflüsse weiter zunahmen, wurden größere Leistungen erforderlich. 1794 wurde die Dampfmaschine durch eine leistungsfähigere Maschine abgelöst und die vorhandene auf eine Steinkohlengrube bei Löbejün umgesetzt, wo sie bis 1848, ebenfalls zur Wasserhebung, ihren Dienst versah.
Diese Maschine hatte Signalwirkung für den alsbaldigen Bau weitere Maschinen (Wimmelburg, Schönebeck, Königsborn bei Unna) und große Bedeutung für die allgemeine Einführung von Niederdruck-Dampfmaschinen im gesamten deutschen Bergbau. Aus der ehemaligen, nicht mehr vorhandenen Dampfmaschinenwerkstatt in unmittelbarer Nähe, auf der sogenannten „Preußischen Hoheit“, ging die Maschinenwerkstatt Saigerhütte hervor, die bis zur Schließung der Gruben Einrichtungen für die Mansfelder Bergbau- und Hüttenbetriebe lieferte.
Das Maschinendenkmal zur Erinnerung an diese Maschine steht auf der kegelförmigen Schachthalde des König-Friedrich-Schachtes. Es besteht aus einem weißgrauen Granit-Würfel, einem Monolith von 1,5 m Seitenlänge, welcher auf einem ebenfalls aus Granit bestehenden Sockel und einem Unterbau aus Sandsteinmauerwerk ruht. Die Gesamthöhe beträgt ≈ 4,5 m. Der Unterbau besteht aus vier aus den Hauptrichtungen zum Denkmal führenden Treppen.
Zwei gusseiserne Platten sind im aufgesetzten Granit-Würfel eingefügt und würdigen das Ereignis. Eine Platte trägt die Inschrift: „Am 23. August 1785 kam an dieser Stelle – dem König-Friedrichschachte – zu ersten male eine aus deutschem Material und von deutschen Arbeitern hergestellte Feuermaschine in Betrieb zu dauernder gewerblicher Nutzung.“ Die andere Tafel zeigt in erhabener Darstellung diese Dampfmaschine.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums wurde die Maschine auf der Grundlage überlieferter Unterlagen als funktionstüchtiges Modell nachgebaut. Es befindet sich im Mansfeld-Museum Burgörner/Hettstedt.
Die Halde des König-Friedrich-Schachtes liegt bei Hettstedt. Zu erreichen ist sie aus Richtung Eisleben auf der B 180, ca. 100 m nach dem "Werksbahnübergang" (Museumsbahn) vor dem Ortseingang Hettstedt, östlich der B 180 durch eine Unterführung unter die Strecke der Bundesbahn.
Freier Zugang von der B 180 durch die Bahnunterführung besteht. Mit dem PKW ist die Anfahrt bis etwa 300 m vor dem Objekt möglich. Bedingt gilt das auch für den Bus.
Sehenswürdigkeiten im Nahbereich (gut sichtbare Objekte)
im Süden: Niewandtschacht mit Teilabschnitt der Mansfelder Bergwerksbahn, die teilweise erhalten wurde und noch als Museumsbahn benutzt wird. Namensgeber des Niewandtschachtes war Justizrat Friedrich Niewandt, einer der Hauptaktionäre der Mansfelder Gewerkschaft (gest. 14.09.1880)