Ab 1906/1907 Gebäude der „Mansfelder Knappschaftskasse“; heute teilweise durch die Geschäftsstelle der Bundesknappschaft Eisleben genutzt. Sehenswertes Kunstwerk aus Mansfelder Metallen im Treppenhaus.
Objektbeschreibung
Bereits im 13. Jahrhundert entstanden die ersten freiwilligen Zusammenschlüsse der Knappen (Knappe ist die auf des mittelalterliche Bergrecht zurückgehende zusammenfassende Bezeichnung aller vollwertig im Bergbau Tätigen) zur gegenseitigen Unterstützung bei Unfällen, Krankheit, für Witwen und Waisen und im Alter sowie zur gemeinsamen Vertretung ihrer Rechte und Interessen gegenüber den Bergherren.
Die „Eisleber Knappschaft“ wurde um 1700 als erste im Mansfelder Revier gegründet. Im Jahre 1842 entstand zur Finanzierung der sozialen Belange der Berg- und Hüttenleute die „Mansfelder Knappschaftskasse“ an deren Finanzierung sich ab 1864 auch die Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft als Unternehmen beteiligte.
Im Jahre 1906/1907 erhielt die „Mansfelder Knappschaftskasse“ ein eigenes Gebäude in der Rammtorstraße der Lutherstadt Eisleben.
1932 kam es per Gesetz zur Gründung der Reichsknappschaft als einheitlichen Versicherungsträger für das gesamte deutsche Reich. Heute ist die Bundesknappschaft bundesweit für 1,5 Millionen Menschen in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung verantwortlich. In 60 Geschäftsstellen, Außen- und Werkgeschäftsstellen wird mit ca. 2000 ehrenamtlichen Ältesten eine ortsnahe, persönliche Beratung und Betreuung für die Versicherten gewährleistet.
Das Verwaltungsgebäude in der Rammtorstraße 33/34 war nach dem Kriegsende bis zur Rückübertragung an die Bundesknappschaft 1989/1990 Sitz der Sozialversicherung der ehemaligen DDR für den Kreis Eisleben. Seit dem 02. Januar 1991 erfolgt eine teilweise Nutzung des Gebäudes durch die Geschäftsstelle der Bundesknappschaft Eisleben.
In den Jahren 1997/98 erhielt das Gebäude durch eine umfassende Renovierung sein heutiges Aussehen. Am 25. März 2000 wurde im Treppenhaus der Geschäftsstelle zu Ehren des 800 jährigen Bergbau- und Hüttenjubiläum eine Metallarbeit „Mansfelder Notizen“, geschaffen vom Künstlerehepaar Ulrich aus Halle, eingeweiht. Dieses sehenswerte Kunstwerk ist aus Mansfelder Metallen gestaltet, welche die „Mansfelder Kupfer und Messing GmbH Hettstedt“ zur Verfügung stellte. Auf einer symbolisierten Schachtröhre sind fossile Fische und Pflanzen, Tiere, Fruchtstände, Menschen und viele andere Darstellungen zu entdecken.
Zeittafel
[058] | Zeitpunkt bzw. von | bis | Ereignis |
1300 | Um 1300 entstehen in Deutschland Knappschaften als freiwillige zunftmäßige Zusammenschlüsse der Bergleute. | ||
1700 | Gründung der „Eisleber Knappschaft" als erste Knappschaft im Mansfelder - Revier | ||
1842 | Gründung der „Mansfelder Knappschaftskasse" | ||
1864 | 1865 | Die Berggesetze von 1864/65 sind Meilensteine auf dem Weg zur Vereinhaltlichung des Knappschaftswesens. Unternehmer beteiligen sich an der Finanzierung. | |
1857 | Die Gründung des „Mansfelder Knappschaftsvereins" wird durch Statut bestätigt. | ||
1906 | 1907 | Bau eines eigenen Verwaltungsgebäudes für den Knappschaftsverein Eisleben, in Eisleben Ramtorstraße 33/34, siehe Bild Nr.1. | |
1932 | Die Reichsknappschaft wird für das gesamte Reichsgebiet als einheitlicher Versicherungsträger gegründet. | ||
1937 | Satzung der Reichsknappschaft mit Sondervorschriften für die Mansfelder Knappschaft, für Arbeiterversicherte und die Krankenordnung tritt in Kraft. | ||
1945 | 1990 | Das Verwaltungsgebäude der Mansfelder Knappschaft wird von der Sozialversicherung der DDR, als Gesamtversicherungsträger, genutzt. | |
1990 | Das Verwaltungsgebäude wird an die Bundesknappschaft rückübertragen und damit wird die Nutzung des Gebäudes als Geschäftsstelle für die Bundesknappschaft möglich. | ||
04.1997 | 04.1998 | Die Geschäftsstelle wird saniert und erhält ihr heutiges Aussehen. | |
2000 | Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Mansfelder Bergbaus wird eine symbolisierte Schachtröhre als Kunstwerk im Treppenaufgang des Gebäudes angebracht. |
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)
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