Im Jahr 2010 eingeweihtes Denkmal, welches an die Inbetriebnahme der Krughütte im Jahr 1870 erinnern und die Leistungen der Mansfelder Hüttenleute würdigen soll.
Objektbeschreibung
Der Bau des Denkmals „Krughütte“ wurde auf Anregung des Vereins Mansfelder Berg- und Hüttenleute e. V. zur Erinnerung an die Inbetriebnahme der Hütte im Jahre 1870 an den Gerbstedter Modellbauer Günter Beinert vergeben und mit Unterstützung des Wimmelburger Heimatvereins und ansässiger Firmen errichtet. Am 9. November 2010 erfolgte im Rahmen einer Feierstunde die Übergabe an die Öffentlichkeit. Im Schatten der monumentalen Schlackenhalde der Krughütte an der L 151 (ehem. B 80) am Ortsausgang der Gemeinde Wimmelburg in Richtung der Lutherstadt Eisleben gelegen, soll es an die über 100-jährige Betriebszeit, den Fleiß und die ingenieurtechnische Leistung der Hüttenwerker im Mansfelder Montanrevier erinnern.
Zahlen und Fakten
siehe Objekt [060] Krughütte, später Karl-Liebknecht- Hütte
In fast 800 Jahren wurden im Mansfelder Land insgesamt 109 Millionen t Kupferschiefererz gefördert und daraus, zeitweise ergänzt durch andere kupferhaltige Zuschläge, 2,6 Millionen t Kupfer produziert.
Einen gewichtigen Anteil an dieser Menge hatte auch die Krug bzw. Karl-Liebknecht-Hütte im Verlauf ihrer 100jährigen Tätigkeit. Ihr Hauptprodukt, der Kupferstein, ein Zwischenprodukt vorwiegend aus Kupfer, Eisen und Schwefel bestehend und in Schachtöfer erschmolzen, wurde zur Weiterverarbeitung auf Reinstkupfer zu den Hettstedter Hüttenbetriebe transportiert.
Grundsätzliche technologische Unterschiede in der Verarbeitung des Erzes auf den beiden Rohhütten bestanden nicht.
Die Schachtofen der Krughütte hatten aber im Gegensatz zu den Schachtöfen der Kochhütte, die mit runden Öfen arbeitete, einen rechteckigen Querschnitt im Bereich der Düsenebene.
Wichtige Nebenprodukte der Erzverarbeitung waren:
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die Schachofenschlacke, verwendet als Straßenschotter , Schlackensteine , Wickelschlacken als Baumaterial
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die Eisensau, ein schwerschmelzender Rückstand in den Vorherden der Schachtöfen zur Ausgewinnung von: Kupfer, Nickel, Kobalt, Molybdän, Silber, Gold, Eisen, Rhenium
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die Flugstäube des Schmelzprozesses, verwendet zur Ausgewinnung von Blei und Zink sowie anderen seltenen Metallen (u.a. Germanium und Rhenium)
In einem Produktionsbereich der Hütte (der sogenannten V-Anlage) wurde nach einem von der Mansfeld AG entwickelten Verfahren seit 1940 Vanadinpentoxid ausgewonnen. Vanadium als einer der Inhaltsstoffe des Kupferschiefers konzentrierte sich beim Umschmelzen des Kupfersteins vor seiner Weiterverarbeitung auf der Bessemerei in der dabei anfallenden Schlacke, die zur Ausgewinnung des Vanadinpentoxid nach Eisleben transportiert wurde.
Zeittafel
siehe Objekt [060] Krughütte, später Karl-Liebknecht- Hütte
[060] | Zeitpunkt bzw. von | bis | Ereignis |
1868 | 1870 | Errichtung der Krughütte | |
1871 | Bau einer Drahtseilbahn zwischen Martinsschacht und Krughütte zum Transport des Kupferschiefererzes. | ||
1873 | Beginn der großtechnischen Produktion von Pflastersteinen aus Schachtofenschlacke. | ||
1876 | Verwendung der gereinigten Gichtgase für die Dampferzeugung und Stromerzeugung. | ||
1900 | Bau der Millionenbrücke über die jetzige L 151 (ehem. B 80). Anschluss des Hüttenterritoriums an die Reichsbahnstrecke Halle - Kassel. | ||
1913 | Erfolgreiches Versuchsschmelzen von rohen, nicht gebrannten Kupferschiefererz in einem amerikanischen Wassermantelofen auf der Kupferkammerhütte in Hettstedt. | ||
1916 | Erweiterung der Krughütte mit einem dieser neuen Wassermantelöfen. | ||
1918 | Bau einer Bandsinteranlage zum Agglomerieren des Feinerzes. | ||
1924 | Abschluss der Erweiterung der Hütte durch Errichtung eines 2. Ofens ( Verzögerung durch den 1. Weltkrieg) und Außerbetriebnahme der alten Krughütte. | ||
1925 | Ausbau des Schlackenplatzes von 40.000t Schlackensteine im Jahr auf 150.000t pro Jahr. | ||
1936 | 1942 | Vollausbau der Hütte | |
1951 | Umbenennung der Krughütte in Karl Liebknecht-Hütte. | ||
1960 | In den 60er Jahren Erreichung einer maximalen Schmelzleistung von ca. 800.000t/ Jahr. | ||
1972 | Stilllegung der Hütte |
Bildergalerie