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Zeitzeugen (63)

Ernst Leuschner

 

800 Jahre Mansfelder Berg- und Hüttenwesen haben viele Persönlichkeiten hervorgebracht, deren Leben eng mit der Geschichte der industriellen Entwicklung und mit Region verknüpft war. Sie waren unmittelbar in den Unternehmen tätig und / oder wurden die Namensgeber von Betrieben aus Bergbau und Verhüttung oder sind anderweitig eng mit der Industriegeschichte der Region verbunden gewesen. Wichtige Lebensdaten einiger dieser Zeitzeugen sind hier zusammengestellt.

(Stand 02/2019)

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Namensgeber montanhistorischer Anlagen (42)

Thomas Münzer

Namen von Personen, die sich um das Mansfelder Berg- und Hüttenwesen verdient gemacht hatten, derern Leben und Wirken mit diesem verbunden gewesen ist oder die besonders geehrt werden sollten, wurden zu Namensgebern für Betriebe.

Am Beispiel der Bezeichung von Schachtanlagen beschreiben Dr. R. Mirsch und Dr. S. König in MansfeldBand III (Die Sachzeugen) wie die Entwicklung dazu verlaufen ist:

"Ursprünglich waren die Revierbezeichnungen für die Lokalisierung der Schächte offenbar aus­reichend (Beispiel Wipperzeche). Nur in Einzelfällen sind aus diesem ersten Zeitraum Schacht­namen überliefert. Es ist nachzuweisen, dass nach 1670 einzelne Schächte bereits nach Ding­hauern oder Steigern benannt wurden. Stollenlichtlöcher und -schächte wurden mit Buchstaben bezeichnet, später im Ausnahmefall die der gleichen Stollen mit fortlaufenden Zahlen (Jacob-Stollen). Nach 1750 ist bedingt durch die Entwicklung des Abbaus (tiefere Schachte mit größeren Abbau­feldern und dadurch längere Betriebszeiten) eine sehr schnelle Zunahme der Bezeichnung der auch außerhalb des Stollenverlaufes abgeteuften Schächte festzustellen. Die in unterschied­lichen Varianten verwendeten Zahlen und Buchstaben bezogen sich nur auf das jeweilige Revier. Zum Beispiel wurden in den so genannten Fünftelrevieren verschiedene Schächte mit Buchstaben bezeichnet.

Um die im Laufe der Zeit entstandenen Wirrnisse zu beseitigen, wurde 1812 von Berghauptmann von Veltheim verfügt, dass Schächte mit Namen zu versehen sind. Wenn Stollenschächte oder Lichtlöcher von Stollenbauten des 17. und 18. Jahrhunderts besondere Bedeutung erlangt hatten, konnten diese auch nachträglich noch Namen von Persönlichkeiten erhalten (z. B. Lichtloch 74 des Froschmühlen-Stollens = Bückling-Schacht, Lichtloch 75 des Froschmühlen-Stollens = Ottiliae-Schacht). Andererseits erhielt das Lichtloch 81 des Froschmühlen-Stollens in Klostermansfeld trotz seiner Entwicklung zu einer der ersten Großschachtanlagen, keine neue Bezeichnung.

Die mit Zunahme der Produktion außerordentliche Vielfalt der Namensgebung wird in den alten Bergbaurevieren zwischen Hettstedt und Gerbstedt besonders deutlich. Schächte wurden nun auch nach Jahreszeiten, Monatsnamen, astrologischen Bezeichnungen, nach Besonder­heiten und anderen Kriterien benannt (Versuchs-Schacht, Windkunst-Schacht); diese Namen bedürfen keiner Erläuterung. Häufig wurden Vornamen gleich mehrfach verwendet, beispiels­weise im preußischen Katzenthaler Revier, in dem „Georg" Namensgeber von drei Schächten oder der Vorname „Carl" in den Schächten „1. Carl" bis „9. Carl" verwendet wurde.

Das preußische Eisleber Bergamt förderte besonders die Benennung nach verdienstvollen Per­sönlichkeiten. Deutliche Verbreitung fanden dadurch zunehmend die nach Personen benann­ten Schachtanlagen und in Einzelfällen auch von Hüttenbetrieben. Schächte mit einer vermu­teten hohen Bedeutung wurden in preußischen Revieren u. a. nach König Friedrich, Friedrich Wilhelm, Prinz Ludwig oder Kronprinz benannt. Vielfach verwendet wurden Namen verdienst­voller Mitglieder des Rothenburger Oberbergamtes und des Bergamtes in Eisleben (Meschker, Kleemann, Sander) oder Namen höherer Bergbeamter (z. B. Theodor für Theodor Freund, Krug-Hütte für Otto Ludwig Krug von Nidda), in Ausnahmefällen auch nach Angehörigen (Maria-Schacht, benannt nach Maria von Veltheim).

Nach Auflösung der Bergämter wurde die Benen­nung nach Persönlichkeiten weitgehend aufrechterhalten. Hinzu kamen nun neben Persönlichkeiten des Berg- und Hüttenwesens und deren Frauen auch Deputierte der Gewerk­schaft. Nach 1945 entsprachen die Namen einiger weiter im Betrieb stehenden Montananlagen nicht mehr dem Zeitgeist. Es folgte die Umbenennung von Schächten, Hütten und Bauwerken (u. a. Clotilde-Schacht, Koch-Hütte, Vogelsang-Brücke). Bei neu errichteten Betrieben erfolgte die Namensgebung nach Personen (Bernard Koenen, Thomas Münzer) oder nach Bezeich­nungen (Fortschritt-Schacht), die die veränderte politische Situation widerspiegeln."

Aus der Vielzahl der Namensgeber von Sachzeugen des Berg- und Hüttenwesens der Mansfelder und Sangerhäuser Reviere beinhaltet dieser Bereich unserer Seite neben einer Übersichtstabelle eine alphabetisch geordnete Auswahl einiger nach Per­sönlichkeiten benannter Schächte und Hütten mit kurzen Charakteristiken der Namensgeber. Nähere Informationen über solche Namensgeber, die auch unmittelbar für das Unternehmen tätig gewesen sind, sind vorrangig unter den Menüpunkten "Tätig ..." zu finden.

(Stand 01/2019)

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Tätig vor 1900 (8)

Ernst Leuschner

 

Persönlichkeiten, die sich in der Zeit bis 1900 um die Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens verdient gemacht haben bzw. eng mit diesem verbunden waren.

(Stand 02/2019)

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Tätig in der Zeit von 1901 - 1945 (4)

Bergrat Dr. Vogelsang

 

Persönlichkeiten, deren Wirken in der Zeit  von 1901 bis 1945 besonders eng mit dem Mansfelder Berg- und Hüttenwesens verbunden war.

(Stand 01/2019)

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Tätig in der Zeit von 1946 - 1989 (8)

Prof. Dr. Jentsch

 

Persönlichkeiten, die von 1946 bis 1989 maßgeblich die Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens beeinflusst haben.

Erinnert wird hier auch an Personen, die sich besonders verdient gemacht haben als Chronisten der Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens und der sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Leben im Revier.

(Stand 02/2024)

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Repräsentanten der Mansfelder Berg- und Hüttenbetriebe (1)

Erasmus von Hardenberg

 

Personen, die seit 1657 an der Spitze der jeweiligen Verwaltungs- und Kontrollstrukturen bzw. der Unternehmensleitungen gestanden haben.

(Stand 01/2019)

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Namensgeber des Röhrigschachtes in der Ortslage Wettelrode bei Sangerhausen



Namensgeber für den Sanderschacht östlich der Landstraße zwischen Kreisfeld und Helbra und den Ludwig-Schacht bei Gerbstedt



Namensgeber für den Schmidschacht in Helbra



Namensgeber für die 1951 in Walter-Schneider-Schächte umbenannten Ernstschächte I-IV in Helbra



Bergrat Herrmann Schrader war 1900 bis 1908 Ober- Berg- und Hüttendirektor



Namengeber für den Eduardschacht I und II westlich der Straße (Eislebener Straße) zwischen Siersleben und Hettstedt


 


Namensgeber für den Hans-Seidel-Schacht an der Landstraße Volkstedt-Helbra



Rudolf Stahl war bis 1945 Generaldirektor der Mansfeld AG



Namensgeber für den Ernst-Thälmann-Schacht



Bergrat Dr. Karl Vogelsang war 1908-1920 Ober- Berg- und Hüttendirektor


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