Zeitzeugen (63)
800 Jahre Mansfelder Berg- und Hüttenwesen haben viele Persönlichkeiten hervorgebracht, deren Leben eng mit der Geschichte der industriellen Entwicklung und mit Region verknüpft war. Sie waren unmittelbar in den Unternehmen tätig und / oder wurden die Namensgeber von Betrieben aus Bergbau und Verhüttung oder sind anderweitig eng mit der Industriegeschichte der Region verbunden gewesen. Wichtige Lebensdaten einiger dieser Zeitzeugen sind hier zusammengestellt.
(Stand 02/2019)
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Namensgeber montanhistorischer Anlagen (42)
Namen von Personen, die sich um das Mansfelder Berg- und Hüttenwesen verdient gemacht hatten, derern Leben und Wirken mit diesem verbunden gewesen ist oder die besonders geehrt werden sollten, wurden zu Namensgebern für Betriebe.
Am Beispiel der Bezeichung von Schachtanlagen beschreiben Dr. R. Mirsch und Dr. S. König in MansfeldBand III (Die Sachzeugen) wie die Entwicklung dazu verlaufen ist:
"Ursprünglich waren die Revierbezeichnungen für die Lokalisierung der Schächte offenbar ausreichend (Beispiel Wipperzeche). Nur in Einzelfällen sind aus diesem ersten Zeitraum Schachtnamen überliefert. Es ist nachzuweisen, dass nach 1670 einzelne Schächte bereits nach Dinghauern oder Steigern benannt wurden. Stollenlichtlöcher und -schächte wurden mit Buchstaben bezeichnet, später im Ausnahmefall die der gleichen Stollen mit fortlaufenden Zahlen (Jacob-Stollen). Nach 1750 ist bedingt durch die Entwicklung des Abbaus (tiefere Schachte mit größeren Abbaufeldern und dadurch längere Betriebszeiten) eine sehr schnelle Zunahme der Bezeichnung der auch außerhalb des Stollenverlaufes abgeteuften Schächte festzustellen. Die in unterschiedlichen Varianten verwendeten Zahlen und Buchstaben bezogen sich nur auf das jeweilige Revier. Zum Beispiel wurden in den so genannten Fünftelrevieren verschiedene Schächte mit Buchstaben bezeichnet.
Um die im Laufe der Zeit entstandenen Wirrnisse zu beseitigen, wurde 1812 von Berghauptmann von Veltheim verfügt, dass Schächte mit Namen zu versehen sind. Wenn Stollenschächte oder Lichtlöcher von Stollenbauten des 17. und 18. Jahrhunderts besondere Bedeutung erlangt hatten, konnten diese auch nachträglich noch Namen von Persönlichkeiten erhalten (z. B. Lichtloch 74 des Froschmühlen-Stollens = Bückling-Schacht, Lichtloch 75 des Froschmühlen-Stollens = Ottiliae-Schacht). Andererseits erhielt das Lichtloch 81 des Froschmühlen-Stollens in Klostermansfeld trotz seiner Entwicklung zu einer der ersten Großschachtanlagen, keine neue Bezeichnung.
Die mit Zunahme der Produktion außerordentliche Vielfalt der Namensgebung wird in den alten Bergbaurevieren zwischen Hettstedt und Gerbstedt besonders deutlich. Schächte wurden nun auch nach Jahreszeiten, Monatsnamen, astrologischen Bezeichnungen, nach Besonderheiten und anderen Kriterien benannt (Versuchs-Schacht, Windkunst-Schacht); diese Namen bedürfen keiner Erläuterung. Häufig wurden Vornamen gleich mehrfach verwendet, beispielsweise im preußischen Katzenthaler Revier, in dem „Georg" Namensgeber von drei Schächten oder der Vorname „Carl" in den Schächten „1. Carl" bis „9. Carl" verwendet wurde.
Das preußische Eisleber Bergamt förderte besonders die Benennung nach verdienstvollen Persönlichkeiten. Deutliche Verbreitung fanden dadurch zunehmend die nach Personen benannten Schachtanlagen und in Einzelfällen auch von Hüttenbetrieben. Schächte mit einer vermuteten hohen Bedeutung wurden in preußischen Revieren u. a. nach König Friedrich, Friedrich Wilhelm, Prinz Ludwig oder Kronprinz benannt. Vielfach verwendet wurden Namen verdienstvoller Mitglieder des Rothenburger Oberbergamtes und des Bergamtes in Eisleben (Meschker, Kleemann, Sander) oder Namen höherer Bergbeamter (z. B. Theodor für Theodor Freund, Krug-Hütte für Otto Ludwig Krug von Nidda), in Ausnahmefällen auch nach Angehörigen (Maria-Schacht, benannt nach Maria von Veltheim).
Nach Auflösung der Bergämter wurde die Benennung nach Persönlichkeiten weitgehend aufrechterhalten. Hinzu kamen nun neben Persönlichkeiten des Berg- und Hüttenwesens und deren Frauen auch Deputierte der Gewerkschaft. Nach 1945 entsprachen die Namen einiger weiter im Betrieb stehenden Montananlagen nicht mehr dem Zeitgeist. Es folgte die Umbenennung von Schächten, Hütten und Bauwerken (u. a. Clotilde-Schacht, Koch-Hütte, Vogelsang-Brücke). Bei neu errichteten Betrieben erfolgte die Namensgebung nach Personen (Bernard Koenen, Thomas Münzer) oder nach Bezeichnungen (Fortschritt-Schacht), die die veränderte politische Situation widerspiegeln."
Aus der Vielzahl der Namensgeber von Sachzeugen des Berg- und Hüttenwesens der Mansfelder und Sangerhäuser Reviere beinhaltet dieser Bereich unserer Seite neben einer Übersichtstabelle eine alphabetisch geordnete Auswahl einiger nach Persönlichkeiten benannter Schächte und Hütten mit kurzen Charakteristiken der Namensgeber. Nähere Informationen über solche Namensgeber, die auch unmittelbar für das Unternehmen tätig gewesen sind, sind vorrangig unter den Menüpunkten "Tätig ..." zu finden.
(Stand 01/2019)
Artikel anzeigen...Tätig vor 1900 (8)
Persönlichkeiten, die sich in der Zeit bis 1900 um die Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens verdient gemacht haben bzw. eng mit diesem verbunden waren.
(Stand 02/2019)
Artikel anzeigen...Tätig in der Zeit von 1901 - 1945 (4)
Persönlichkeiten, deren Wirken in der Zeit von 1901 bis 1945 besonders eng mit dem Mansfelder Berg- und Hüttenwesens verbunden war.
(Stand 01/2019)
Artikel anzeigen...Tätig in der Zeit von 1946 - 1989 (8)
Persönlichkeiten, die von 1946 bis 1989 maßgeblich die Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens beeinflusst haben.
Erinnert wird hier auch an Personen, die sich besonders verdient gemacht haben als Chronisten der Entwicklung des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens und der sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Leben im Revier.
(Stand 02/2024)
Artikel anzeigen...Repräsentanten der Mansfelder Berg- und Hüttenbetriebe (1)
Personen, die seit 1657 an der Spitze der jeweiligen Verwaltungs- und Kontrollstrukturen bzw. der Unternehmensleitungen gestanden haben.
(Stand 01/2019)
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Namensgeber verschiedener Schächte des Mansfelder Reviers
Karl Hebener arbeitete auf der Krughütte bei Eisleben und war Hobby-Naturforscher. In unsere Zusammenstellung von Zeitzeugen haben wir diesen Sohn unserer Heimat wegen seines Engagements bei der Renaturierung von Bergbauhalden, insbesondere in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, aufgenommen. Der nach ihm benannte Karl-Hebener-Weg ist wesentlicher Teil unserer Tour "Eine Wanderung zu den Otto-Schächten".
Namensgeber des Hornickelschachtes westlich von Gerbstedt
Dr. rer. nat. Günter Jankowski - Verdienstvoller Heimatforscher und Chronist der Entwicklung des Mansfelder Bergbaus
Prof. Dr. habil. Karl-Heinz Jentsch war ab 1960 Werkdirektor und von 1967-1988 Generaldirektor des Mansfeld Kombinates .
Prof. Dr. Eberhard Kautzsch – Montangeologe – Mitautor eines der wichtigsten Standardwerke über den Kupferschieferbergbau
Dr. rer. nat. Gerhard Knitzschke - Verdienstvoller Chronist der Entwicklung des Mansfelder Bergbaus, der Heimatgeschichte und Autor zahlreicher Publikationen