Zahlen und Fakten
In fast 800 Jahren wurden im Mansfelder Land insgesamt 109 Millionen t Kupferschiefererz gefördert und daraus, zeitweise ergänzt durch andere kupferhaltige Zuschläge, 2,6 Millionen t Kupfer produziert. Einen gewichtigen Anteil an dieser Menge hat die Koch- / August Bebelhütte im Verlauf ihrer 110jährigen Tätigkeit erbracht.
Ihr Hauptprodukt, der Kupferstein, ein Zwischenprodukt vorwiegend aus Kupfer, Eisen und Schwefel bestehend, wurde zur Weiterverarbeitung zu Reinstkupfer auf die Hettstedter Hüttenbetriebe transportiert.
Die Leistungsdaten eines Schachtofens im Jahre 1975, also zum Zeitpunkt der Konzentration der Gesamtschmelzleistung des Mansfeld Kombinates auf der August Bebel-Hütte betrugen:
- ca. 350 t Möller (Gesamteinsatzmaterial) / Tag ;
- bei einem Koksbedarf von 15 bis 16% bezogen auf den Möller.
Beginnend mit Mitte der 1970iger Jahre reduzierte sich das Kupfervorlaufen aus dem Sangerhäuser Erzrevier. Die für den Weiterverarbeitungsprozess in Hettstedt erforderliche Kupfersteinmenge musste durch Einsatz hochprozentiger Kupferkonzentrate kompensiert werden. Das führte zu technologischen Problemen im Schachtofenprozess.
Im Verlauf des Jahres 1989 reduzierte sich die Anzahl der produzierenden Öfen auf 6. Am 10 September 1990 wurde die Produktion eingestellt.
Wichtige Nebenprodukte der Erzverarbeitung waren:
- die Schachofenschlacke, verwendet als
- Straßenschotter,
- Schlackensteine,
- Wickelschlacken als Baumaterial
- die "Eisensau", ein schwerschmelzender Rückstand in den Vorherden der Schachtöfen zur Ausgewinnung von:
- Kupfer,
- Nickel, Kobalt,
- Molybdän,
- Silber,
- Gold,
- Eisen,
- Rhenium
- die Flugstäube des Schmelzprozesses: zur Ausgewinnung von Blei und Zink sowie anderen seltenen Metallen