[034] Saigerhütte bei Hettstedt

Objektbeschreibung

Die Saigerhütte um 1837 nach F. Giebelhausen

Die Saigerhütte wurde 1688 in Betrieb genommen und diente zur Entsilberung des Kupfers der Hütten der Grafschaft Mansfeld.

Bis weit in das 18. Jahrhundert war die Holzkohle Energielieferant für die Verhüttung des Kupferschiefers. In diese Zeit fallen auch die ersten Rationalisierungsmaßnahmen. Größere Hüttenöfen wurden angeschafft, Gebläse aufgestellt und die Nutzung der Wasserkraft  verbessert.

Ein weiterer technologischer Aufschwung kam mit dem stürmischen Fortschritt in der Chemie ab etwa 1830. So wurde der teure Saigerprozess zur Gewinnung von Silber durch den Amalgamierprozess abgelöst.

Wegen nicht ausreichenden Wassers als Antriebskraft und ungenügender Platzverhältnissen zur Weiterentwicklung der Maschinenwerkstatt an der Wiesenmühle, erfolgte 1848 ihre Verlagerung nach Hettstedt in frei gewordene Hüttengebäude der Saigerhütte. Hier waren die bestmöglichsten Voraussetzungen für die Einrichtung einer Maschinenwerkstatt zur Erfüllung der Forderungen der Berg- und Hüttenwerke gegeben.

Durch Umgestaltung und Modernisierung der Ausrüstungen, u.a. durch die Errichtung einer Gießerei, wurden bis Ende des 2. Weltkrieges für die Mansfeldischen Betriebe und den gesamten Mansfeld-Konzern bedeutende Leistungen erbracht.

Auch in der Neuzeit ab 1945 nahm der Maschinenbetrieb Saigerhütte im Mansfeld-Kombinat eine besondere Stellung ein. Eine Modernisierung der Werkstätten durch Einsatz modernster Werkzeugmaschinen, die Erneuerung des Transportwesens einschließlich mobiler Hebezeuge, die Erweiterung der Produktionsflächen und die Schaffung einer starken Montageabteilung machten den Betrieb zu einem wichtigen Maschinenbauunternehmen des Mansfeld-Kombinates und auch für die Wirtschaft der DDR insgesamt.

Als Betrieb im Werk Anlagen und Gerätebau war er der Hauptlieferant von Maschinen und Stahlbauerzeugnissen  für Reperaturen und Investitionen im Kombinat. Im Rahmen der Planwirtschaft der DDR lieferte die Saigerhütte auch Grauguserzeugnisse, Schweißanlagen und -geräte.

Im Ergebnis der Privatisierung der Volkseigenen Industrie nach der Wende wurde die Produktion stark vermindert und 1998 die Saigerhütte für immer geschlossen.


Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Man kann die Saigerhütte erreichen, wenn man aus Hettstedt Richtung Sandersleben kommend, am Ortsausgang Hettstedt rechts abbiegt.

    In der Nähe der Saigerhütte befindet sich ca. 200 m entfernt ein Bad. Direkt am Objekt ist ein Sportplatz.

  • Geodaten:
    51°39'22.64"N 11°31'28.39"E
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