[066] Martins-Schächte 1 und 2

Objektbeschreibung

Denkmal in Kreisfeld zur Erinnerung an die Martinsschächte (Foto Sauerzapfe)

Der Martins-Schacht 1 wurde von 1837 bis 1840 abgeteuft. Namensgeber war Hans Otto Phillip Martins (1771 – 1861). Er war von 1810 bis 1846 Oberbergrat und Direktor des Oberbergamtes Halle.

1872/73 erfolgte das Abteufen des Martins-Schachtes 2. Beide Schächte haben einen Schachtdurchmesser von 2,0 X 2,7 m und erreichen eine Endteufe von 123 bzw. 120 m.

Das Erz wurde bis Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts mit Fuhrwerken (Höhlwagen) zur Hütte transportiert. Danach übernahm diese Funktion eine Drahtseilbahn – die erste auf dem europäischen Kontinent – zwischen den Martins-Schächten und der Krughütte in Eisleben.

Der Schacht steht im Zechsteinausstrich und durchteufte deshalb:

  • bis 7,32 m Auslaugungsreste (Lehm, rote Letten und Gipsreste)
  • bis 54,93 m Zechstein 3 (Hauptanhydrit und Grauen Salzton)
  • bis 61,21 m Zechstein 2 (Stinkschiefer)
  • bis 111,93 m Zechstein 1 (Werraanhydrit, Zechsteinkalk, Kupferschiefer)
  • bis 123,96 m Weiß- u. Rotliegendes
Hinweistafel am Denkmal für die Martinsschächte (Foto Sauerzapfe)

Heute erinnert eine Hinweistafel am Denkmal in Kreisfeld an die Schachtanlagen.

Bergbauliche Objekte oder Denkmale zur Erinnerung an die Bergbauvergangenheit sind das gesamte heute noch vorhandene Haldensystem der Martins-Schächte in Hergisdorf, Ortsteil Kreisfeld, welches in der Produktionszeit mittels Brücken, über die das taube Gestein zum Haldensturz gelangte, mit den Schächten verbunden war.

Insgesamt liegen auf den 3 Martins-Schächter Halden auf einer Fläche von 10,6 ha 1,09 Mio. m³ bzw. 2,07 Mio. t Haldenmaterial.

Während die Halden am Sportplatz und an der Martinsstraße noch Eigentum der GVV mbH Sondershausen sind, wird z. Zt. die Halde an der Eislebener Straße  abgebaut.

Weiterhin sind noch zu besichtigen:

Auf dem ehem. Betriebsgelände

  • ein altes Verwaltungs- und Werkstattgebäude
  • ein Schachtdeckel (9 x 9 m) auf dem verfüllten Martins-Schacht 1
  • eine Gedenkplatte auf dem verfüllten Martins-Schacht 2

An der Landstraße auf Höhe der Martins-Schächte

  • ein Grubenwagen zur Erinnerung an die Martins-Schächte
Martins-Schächte 2005 (Foto Archiv Knitzschke)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Das Objekt liegt östlich der Landstraße Wimmelburg – Helbra in der Gemeinde 06313 Hergisdorf, Ortsteil Kreisfeld auf einem Privatgrundstück.

  • Geodaten:
    51°31'49.85"N 11°29'49.74"E
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