Der Mansfelder Bergmann hat viele geologische Erscheinungen, die er bei seiner Arbeit antraf, mit eigenen Namen versehen. So auch die im Zechsteinkalk angetroffenen Konkretionen. Sie wurden von den Bergleuten aufgrund ihrer Form augenzwinkernd als „Mansfelder Käse“ bezeichnet.
Bei dem „Mansfelder Käse“ handelt es sich um eine aus Zechsteinkalk bestehende konzentrisch aufgebaute Konkretion. Sie weist einen großen Formenreichtum mit unterschiedlichen Größen auf. Bekannt sind z. B. knollige, fast kugelige, linsenförmige und plattige Körper. Sie können beachtliche Größen mit Gewichten über 10 kg aufweisen.
Hinsichtlich ihrer Bildung ist anzuführen, dass in Sedimentgesteinen, wie hier im Zechsteinkalk, derartige Konkretionen entstehen können. Sie bilden sich aus dem Porenwasser der Sedimentgesteine. Der Zechsteinkalk lagerte sich konzentrisch um einen Kristallisationskeim ab. Für den „Mansfelder Käse“ wird er in der Literatur bestehend aus Kalzit bzw. Anhydrit beschrieben.
Die Fotos zeigen Konkretionen, die aufgrund ihrer Festigkeit leicht aus dem Gesteinsverbund des Zechsteinkalks herausgelöst wurden.
In der Abb. 1 ist ein „Mansfelder Käse“ in der Ansicht zu sehen. Er weist bei einer Größe von 9 x 7 cm (horizontal, vertikal) ein Gewicht von ca. 0,9 kg auf. Als Fundort wurde der Fortschrittschacht I bei Volkstedt angegeben. Solche „2-Pfund-Aggregate“ von Zechsteinkalkkonkretionen wurden häufig angetroffen. Es wird auch über ein Riesen-Aggregat berichtet, welches in der Längsachse eine Größe von ca. 30 bis 40 cm hat.
(11/2023)