Die Lagerstätte
Das Braunkohlenvorkommen, das von den Gewerkschaften „Braune Caroline" und „Anna" abgebaut wurde, bildete sich im Eozän in zwei kleinen Senkungsbecken, die durch die Auslaugung von Zechsteingips entstanden waren. Die Geologische Karte zeigt deren Lage und Ausdehnung. Der in dieser Region in einer Tiefe von 120 bis 140 Meter unter der Braunkohle umgehende Kupferbergbau (Genannt seien hierzu die Schächte Ottiliae, Koch, Eckardt, von Hövel, Hoffnung, Neues Lichtloch und die Lichtlöchern 77 und 78 des Froschmühlenstollen) lieferte viele Informationen auch zu diesen Lagerstätten. Gut überliefert ist durch Bohrungen und Aufschlüsse die hier typische Schichtenfolge:
- 0,20 m Ackerboden
- 2 bis 3m Lößlehm
- 2 bis 5m Decksande und -kiese
- 0 bis 2m Dachton
- 0 bis 17m Erdige Weichbraunkohle
- wenige cm Ton (Liegendton)
- 1 bis 10m Liegendsand
- Schiefertone und Sandsteine des Buntsandsteins
Das Braunkohlenflöz selbst zeigt an den mächtigsten Stellen eine rötlichbraune Färbung. Die Farbe wird zu den Rändern hin dunkler und der Sandgehalt der Kohle nimmt zu. Insgesamt ist die Mächtigkeit stark schwankend. Nord- und Südmulde sind durch den "Pfarrholzrücken" (eine Sandaufwölbung) getrennt.
Im Archiv des Mansfeld-Museums befindet sich eine Zeichnung, die die Geologie der Südmulde im Bereich der Braunen Caroline verdeutlicht: Farbig lavierter Grubenriss der Braunkohlegrube Braune Caroline bei Helbra mit Schächten und Sohlen (Sand, Ton, Kohle, Lehm) im Profil mit Höhen und Längenmaßstab. Eingezeichnet sind der Wasserschacht, der Schacht L, der Schacht M, der alte Schacht im Pfarrholze, das Bohrloch No. IV und das Bohrloch No. II.
Aus dem Jahr 1851 stammende Profilschnitte beider Becken sind für einen Betrachter vermutlich leichter zu verstehen und zu interpretieren. Maßstabangaben nach heute üblicher Verfahrensweise erleichtern das merklich. Die von G. Jankowski zusammengestellten Blätter (Abzeichnungen aus der Arbeit v. H. Unger) sind nachstehend eingefügt. Vergrößerungen lassen sich durch Anklicken aufrufen.
Aufmerksam auf diese Lagerstätten wurde man bereits im 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Anlegung von Entwässerungsstollen, ohne jedoch diesen Vorkommen weitere Beachtung zukommen zu lassen, gerieten sie wieder in Vergessenheit. Erst die Nutzung der Dampfkraft und der damit verbundene Brennstoffbedarf änderten daran etwas. Der Ahlsdorfer Bergmann Gottlieb Thurm machte 1794 mit der Entdeckung von Kohle in der Nähe des Pfarrholzes wieder auf das südliche der beiden Felder aufmerksam, das nördlich Becken blieb zunächst noch unerkannt. Erst Jahrzehnte später, als der Kupferschieferbergbau mit Stollen in Richtung Klostermansfeld vorangetrieben wurde, traf man in den Lichtlöchern dieser Stollen auf Braunkohle. Daraufhin niedergebrachte Erkundungsbohrungen führten zur Entdeckung der Nordmulde im Jahre 1830.