[217] Die Grube Herrmann bei Eisleben


Braunkohlenvorkommen bei Eisleben  - Grube Herrmann


 

Objektbeschreibung

Beim Auffahren des Rißdorfer Stollen (angehauen um 1550) traf man im Bereich der heutigen Eisleber Ernst-Thälmann-Siedlung auf eine Braunkohlenlagerstätte. Diese wurde aber erst in den Jahren 1846/1847 durch mehrere Bohrungen erkundet. Die erzielten Erkundungsergebnisse waren Veranlassung, im Jahr 1852 die Grube „Hermann“ abzuteufen. Starke Wasserzuflüsse im Deckgebirge des Braunkohlenflözes verhinderten aber einen regulären Abbau.

Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Standort Wernigerode - Signatur LSA F 38, XVa H Nr. 2) findet sich zur Mutung dieser Grube (Akte 1846 - 1872) ein entsprechender Eintrag:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dort sind Informationen zur Mutung eines Braunkohlenflözes in der Flur Helfta unter dem Namen "Herrmann" hinterlegt. Aus den Aufzeichnungen lässt sich ersehen, welche Aktivitäten es in diesem Zusammenhang gegeben hat. Damals wie heute ging es also auch hier nach der Devise "Ordnung muss sein":

  • Einlegung der Mutung.-
  • Feldes- und Fundesfeststellung.-
  • Feldesbesichtigung.-
  • Durchführung von Aufschlussarbeiten.-
  • Verleihung der Mutung.-
  • Regulierung von Mitbaurechten.-
  • Verhängung einer Ordnungsstrafe für das Bergamt Eisleben wegen unterlassener Überweisung von Insinuationsdokumenten* an den Kanzleivorsteher Dölitz.-
  • Freierklärung der Grube.

*) Insinuation = Verdächtigung / Unterstellung

Im gleichen Archiv existiert mit der Signatur F 38, XVa H Nr. 2, Bl. 27 ein Grundriss über die Vermessung der Fundgrube der gewerkschaftlichen Braunkohlengrube "Herrmann" bei Helfta vom 22.12.1848. Der Riss (teilkolorierte Handzeichnung) ist vom Markscheider Brathuhn gefertigt - aber leider bisher noch nicht als Digitalisat verfügbar.

Übersichtskarte mit der ungefähren Position der Grube Herrmann "217"

 

Geologische Spezialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten 1929 aufgenommen 1896
Lizenz: CC Public Domain Mark 1.0

03/2022

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