[218] Die Grube Franziska bei Polleben


Braunkohlenvorkommen östlich von Polleben  -  Grube Franziska


 

Objektbeschreibung

Das Pollebener Vorkommen ist ein mit Braunkohle gefüllter erdfallartiger Trichter. Es ist in seiner Form untypisch und einmalig für das Mansfelder Revier. Während sonst Senkungswannen, entstanden durch Salztektonik im Zechstein (zum Beispiel durch Salz-Auslaugung) typisch sind, ist hier die Auflösung von Gips im Oberen Buntsandstein ursächlich. Die dadurch verursachte Hohlraumbildung und der Erdfall, entstanden durch dessen Einsturz, bereiteten das Terrain für die spätere Lagerstätte.

Das in der Übersichtskarte mit der Nummer 218 versehene Vorkommen liegt östlich von Polleben am Bösenburger Weg; es wurde Ende 1818 entdeckt. Der Besitzer des Ackers (Hochheini) - und damit Inhaber des Rechtes dieses auszubeuten - stellte beim Bergamt Eisleben einen entsprechenden Antrag. Ein erster Aufschluss mit einer fünf Meter tiefen Grube legte zwei kleine Flöze frei, die allerdings sehr stark verquetscht waren. Gutachter des Begamtes war der spätere Bergmeister Sander. Sander versagte die Beleihung und forderte einen besseren Aufschluss. Der Antragsteller verzichtete darauf hin auf die Gewinnung der Kohle.

Erst 1847 unternahm man dort weitere Abbauversuche und begann dann tatsächlich mit dem Abbau. Die Grube "Franziska" wurde vom Klostermansfelder Grubenbesitzer Voigt vermutlich bis ca. 1851 betrieben. Für den Abbau ist ein ca. 150 Meter langer Stollen in den Berg getrieben worden.

03/2022

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