Schachtanlage in der Nähe von Unterrißdorf, 1912 bis 1913 als Kalischacht neben dem Dittrichschacht niedergebracht.
Objektbeschreibung
Vom November 1912 bis September 1913 wurden die Abteufarbeiten für einen Kalischacht in unmittelbarer Nähe des sich bereits in Betrieb befindlichen Dittrichschachtes durchgeführt.
Der neue Kalischacht wurde nach dem Oberbergrat Paul Wachler, einem Deputierten der Mansfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft benannt.
Der Wachlerschacht diente dem Aufschluss und Abbau der Kalilagerstätte des Kalibergwerkes Paulshall. Dieses Kalibergwerk hatte ein Baufeld von ca. 5 Mio m², welches unter Eisleben, Helfta und Unterrißdorf lag.
Er wies eine Endteufe von ca. 380 m und einen Schachtdurchmessser von ca. 4 m auf. Für das Abteufen und den späteren Betrieb wurde das vom Otto-Schacht III umgesetzte Fördergerüst verwendet.
Der Wachlerschacht war über eine Strecke untertägig mit dem Dittrichschacht verbunden. Im Bereich des Wachlerschachtes wurden nur unbedeutende bergmännische Arbeiten durchgeführt. Das geförderte Kalisalz wurde gebrochen und mittels Seilbahn zur Chlorkaliumfabrik Eisleben transportiert.
Um die staatlichen Stützungen für den Kupferschieferbergbau weiter zu erhalten, wurde im Jahr 1921 die Mansfeld-Kali-AG, eine Tochtergesellschaft der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft gegründet.
Am 1 Juli 1925 erfolgte die Stillegung des der Wachlerschacht. Die Schachtröhre wurde bis zu ihrer Verfüllung im Jahr 1968 offen gehalten.
Zeittafel
[105] | Zeitpunkt bzw. von | bis | Ereignis |
11.1912 | Beginn der Abteufarbeiten, Endteufe von 383 m im Herbst 1913 erreicht | ||
09.09.1913 | Kalilager bei 304 m Teufe angetroffen, am 10. September 1913 wurde die Kaliförderquote angemeldet | ||
22.12.1920 | Bergpolizeiliche Abnahme des Wachlerschachtes | ||
01.07.1925 | Stilllegung von Paulshall, Dittrichshall und der Chlorkaliumfabrik in Eisleben, Verpachtung der Mansfeldschen Kaliwerke an die Kali-Vereinigung GmbH in Magdeburg für 30 Jahre; Entschädigungssumme 12 Mio Reichsmark. | ||
01.07.1926 | Beendigung des Ausbaus des Wachlerschachtes | ||
1926 | Liquidierung der Mansfeld-Kali-AG | ||
1933 | Überführung der gesamten Kalianlagen und den damit verbundenen Beteiligungen auf die Gewerkschaft „Consolidiertes Stollbergsches Kupferschieferbergwerk“, einer Tochtergesellschaft der Mansfeld-AG, die 1934 in „Gewerkschaft Mansfeldsche Kaliwerke“ umbenannt wurde. Die Instandhaltungskosten für diese stillgelegten Schächte werden von der Mansfeld-AG getragen. | ||
09.01.1958 | Seilriss des Schachtkübels im Wachlerschacht, zwei Schachthauer verunglücken tödlich. | ||
07.1967 | Vorbereitung der Verwahrungsarbeiten des Wachlerschachtes | ||
15.071968 | 31.07.1968 | Verfüllung der Schachtröhre mit anschließender Demontage des Fördergerüstes |
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)