Station 3 - Schauobjekte im Kamp
An einer Sitzgruppe kurz hinter dem Aussichtspunkt geht es rechts hangaufwärts zu den Schauobjekten im Kamp.
Nach der Besichtigung der Ausstellungsobjekte im Kamp haben wir von hier aus unsere Wanderung "geradeaus", also Richtung Westen, fortgesetzt, um dann etwa auf Höhe des Schachtes Caroline nach links (hangabwärts) abzubiegen.
Auf engstem Raum finden wir hier auf einem ehemaligen Ausgrabungsgelände museal aufbereitete Zeitzeugen des mittelaterlichen Bergbaus auf Kupferschiefer.
GRUNOW schreibt dazu:
lm Kämpfer-Revier kann der Abbau des von über Tage bis in wenige Meter Tiefe anstehenden Kupferschiefers nachvollzogen werden. In einem Schürfgraben von 15 m Länge Ist das Liegende, auf dem das Kupferschieferflöz unmittelbar aufsitzt, bis zur Tagesoberfläche freigelegt worden. Bei 2 m Tiefe wurde das Flöz angetroffen. Es hat eine Mächtigkeit von 35 – 38 cm. Es ist anzunehmen, dass das Flöz in einem Streifen von 15 m Breite durch Abtragen bzw. Umschaufeln der Deckschichten gewonnen wurde.
Etwa 10 m vom Ausgehenden des Flözes entfernt, Ist ein Schacht (Schacht 1) vollständig aufgewältigt. Das Kupferschleferflöz wurde In liegender Stellung bei einer Arbeitshöhe von ca. 35 - 40 cm mittels Keilhauen, Schlägel und Eisen herausgebrochen und mit einfachen Mitteln – Holzkübel und Seilhaspel - nach über Tage gefördert.
Für Jeden Besucher zugänglich, Ist der von Schacht 1 ca. 12 m entfernte Schacht 3. Der Zugang zur Untertagesituation des Schachtes 3 Ist über eine Treppe und eine 4 m lange Strecke (Stollen) möglich.7 m vom Schacht 1 entfernt sind Reste eines Wetterzugofens. der auf einem alten Schacht aufgesetzt wurde, sichtbar. Der Wetterzugofen diente zur Beschleunigung des Wetterzuges der etwa 150 - 200 m unterhalb des freigelegten Bereiches befindlichen Schächte aus der Mitte des I8. Jahrhunderts, die bereits 30 - 50 m Tiefe erreichen.
Auch auf einer Internetseite zum Karstwanderweg sind ausführliche Erläuterungen zu den Objekten zu finden. An den Objekten im Kamp befindet sich ein Kontrollpunkt ("Stempelstelle") des Karstwanderweges.
Unter anderem zu sehen sind :
Untertage-Abbauort im Duckelbergbau-Verfahren (Schacht 3)
Kamp - Duckelbau (Foto Sauerzapfe - 2019)
Der Zugang führt in einen sogenannten Duckelbau. Nach dem Abteufen auf das Flöz wurde rings um den Schacht im Umkreis weniger Meter das Erz gewonnen. In geringen Abständen (ca. 10m) ist dann der nächste Schacht niedergebracht worden.
Schacht I mit Haspelförderung
Kamp - Schacht I - Haspel (Foto Sauerzapfe - 2019)
Das gewonnene Erz förderte man in Kübeln mit Hilfe von Haspeln zu Tage.
Vom Tagebau zum Tiefbau
Kamp - Vom Tagebau zum Tiefbau (Foto Sauerzapfe - 2019)
Bei den Ausgrabungen im Kamp konnten, neben den Pingen des Duckelbergbaus, auch Bereiche nachgewiesen werden, in denen das Erz im Tagebau gewonnen worden ist.
Schürfgraben am Ausgehenden des Kupferschieferflözes
Kamp - Blick in einen Schürfgraben am Ausgehenden des Kupferschieferflözes (Foto Sauerzapfe - 2019)
Schürfgräben wie dieser dienen der Erkundung oberflächennaher Gesteinsschichten und Lagerstätten.
Wetterofen (Schacht 2)
Kamp - Wetterofen (Teile des Brenn- und Ascheraumes) - Schacht 2 (Foto Sauerzapfe - 2019)
Kamp - Schautafel Wetterofen - Schacht 2 (Foto Sauerzapfe - 2019)
In ausgedehnteren Grubenbauten setzte man zur Beschleunigung der Wetterbewegung den "Zug" des Feuers in sogenannter Wetteröfen ein.
Pochwerk
Kamp - Pochwerk (Foto Sauerzapfe - 2019)
In mit Wasserkraft angetriebenen Pochwerken ist das Erz vor dem Schmelzprozess zerkleinert worden.
Pingen
Kamp - Pingenlandschaft (Foto Sauerzapfe - 2019)
Pingen werden die Überbleibsel (Einsturztrichter) der oberflächennahen Erzgewinnung - Beispielsweise im Duckelbergbau-Verfahren genannt.