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Tour 07 - Morungen - geologisch- montanhistorische Wanderung

Station 2 - Schacht Neuer Moritz

Der Bergbau auf Kupferschiefer (Abbau eines Flözes, entstanden als im Wasser abgelagertes Sediment) begann um Morungen in den Revieren am Heiligen Born (erwähnt 1452) und am Kuhberg (östlich von Morungen) und im Morunger Gemeinderevier (westlich von Morungen). Es gab aber auch älteren Bergbau auf Erze oder Spat (Gangbergbau).

bewachsene Halde des Schachtes Neuer Moritz (Foto Sauerzapfe - 2019)

Hier stehen wir am Kupferschieferschacht Neuer Moritz, der etwas oberhalb des Gonnaer Stollens steht und etwa 62 m tief ist. Er wurde schon vor 1836 geteuft und bereits 1844 wieder abgeworfen. An seiner Halde ist auffällig viel Kupferschiefer zu finden, was Rückschlüsse auf die Bauwürdigkeit an dieser Stelle zulässt.

Kupferschiefer (Foto Sauerzapfe - 2019)

Die fehlende Bauwürdigkeit in diesem Areal war sicher auch der Grund für das Beenden des Vortriebs der beiden Hauptstollen des Reviers Sangerhausen, nämlich des

Gonnaer Stollens:

  • Ansatz 1542 zwischen Gonna und Sangerhausen,
  • 13 km Gesamtlänge, davon Querschlag vom Mundloch bis Obersdorf 3,2 km,
  • ab Obersdorf nach Westen Vortrieb bis etwa 1850,
  • Endpunkt: Gonnaer Stollenschacht westlich der Lehmgruben / Angelteiche, geteuft 1849, 62 m tief, heute eingeebnet und des

Seegen-Gottes-Stollens:

  • Ansatz 1830 westlich Sangerhausen,
  • 10 km Gesamtlänge,
  • Vortrieb bis 1874,
  • westliches Ende unter der Mooskammer auf der Höhe der sog. Pferdeställe.

Weitere und ältere Stollen in diesem Revier waren die Pfaffenrainer Sohlenstrecke und der Morunger Gemeinde-Erbstollen, die beide unmittelbar südlich der Landstraße liegen.

Wir stehen hier am Nordhang der Mooskammer, deren Steilhang das zwischen dem Kupferschieferausstrich nördlich der Landstraße und der Mooskammer entstandene Auslaugungs- und Erosionstal südlich begrenzt. Es ist zwischen Pölsfeld und Seesen am gesamten Südharzrand parallel zum Kupferschieferausstrich vorhanden. Seine Entstehung verdankt es der Wasserlöslichkeit der über dem Kupferschiefer liegenden anhydritischen Gesteine des Zechsteins. Die Oberflächengewässer erleiden hohe Wasserverluste (u. U. bis 100 %).
Dieser Bereich ist der Mittelpunkt der „Karstlandschaft Südharz“. Deswegen trägt auch die Mooskammer den Status eines Landschaftsschutzgebietes.

Über eine Brücke über den Erlbach und einen Treppenaufstieg kommen wird auf den Landwehrweg, der uns zu den Pferdeställen bringt.

Brücke über den Erlbach (Foto Sauerzapfe - 2019)
Aufgang zum Landwehrweg (Foto Sauerzapfe - 2019)

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