Die Mansfelder Hüttentechnologie im Spiegel der Jahrhunderte

5. Schlussbetrachtung

Auch nach Auslaufen des Mansfelder Bergbaus gab es immer wieder Überlegungen zur Nutzung von Haldenmaterial als potenzieller Rohstoff neuer Verarbeitungsprozesse zur Gewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe. Wir wissen, dass das Mansfeldkupfer seit 1931 wegen der hohen Kosten bei seiner Herstellung subventioniert worden ist, das ging so bis in die jüngere Vergangenheit. Wenn man also Überlegungen anstellt, die Mansfelder Metallurgie wiederzubeleben, sollte man vor Beginn von Forschungsarbeiten einen Stift und ein Blatt Papier in die Hand zu nehmen und rechnen: Wie viel Metall ist im Material, wie groß sind die wirtschaftlich verfügbaren Vorräte und wie viel kann man somit letztlich erlösen. Dann rechne man überschlägig die Kosten für Transport, Aufbereitung, und Reststoffentsorgung und ganz überschläglich auch für Verhüttung (gegebenenfalls mit Investkosten für die Erstellung der Technik bis hin zu deren Entsorgung nach Aufbrauchen der Rohstoffvorräte) oder die hüttenmännische Lohnarbeit bei Verkauf an Dritte ein. Wenn man das seriös macht, wird man schnell den Stift beiseitelegen. Wenn sich die Welt nicht ganz unvorhersehbar und auch schwer vorstellbar verändert, sollten wir sagen: Die Mansfelder Berg- und Hüttenleute hatten knapp 800 erfolgreiche Jahre und sie sollten sich im Nachgang daran erfreuen. Es gehört nicht zu ihrer Tradition und ihrem Wesen, sich mit völlig unrealistischen Dingen zu beschäftigen.

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(Stand 01/2019)


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