[036] Zabenstedter Stollen


Endpunkt des 15 km langen Stollens ist sein Mundloch an der Straße Gerbstedt / Zabenstedt am Gerbstedter Bach. Entstanden  in der Zeit von 1774 bis 1880  diente er der Entwässerung des Mansfelder Mulde.



Objektbeschreibung

Der Zabenstedter Stollen wurde 1747 am Westrand von Zabenstedt unmittelbar am Gerbstedter Bach, einem Zufluss der Schlenze, bei 96 m über NN angesetzt. Er sollte die Feldesteile am Nordrand der Mansfelder Mulde bei Gerbstedt und Hettstedt entwässern und erreichte eine Länge von 15 km. Er endet südwestlich von Großörner in der Nähe der Freieslebenschächte.

In seinem Verlauf wurden 32 Lichtlöcher niedergebracht, die Auffahrung des Stollens erstreckte sich mit Unterbrechungen bis 1880. Ein wesentlicher Grund für Unterbrechungen der Auffahrung war der durch den Bergbau erfolgende Wasserentzug im Deckgebirge und das damit zusammenhängende Trockenfallen von Brunnen, z.B. in Gerbstedt.

Deshalb wurde bereits in dieser Zeit im Lichtloch 20 in Gerbstedt die Möglichkeit für die Wasserförderung für den Ort aus dem Schacht betrieben. Sie war dann bis 1992 in Betrieb und förderte ein hartes Karstwasser (50 – 60 ° dH) für die Orte Gerbstedt und Zabenstedt bzw. die Industrie im Raum Hettstedt.

Neben der Wasserförderung aus dem Mundloch und dem Lichtloch 20 war vor allem das Lichtloch 26 (Großörner) eine wichtige Pumpstation.

Der Stollen verläuft infolge der Lagerungsverhältnisse des Kupferschiefers über weite Strecken mehr oder weniger parallel zum Schlüsselstollen, teilweise auch direkt übereinander und besitzt mit diesem einige gemeinsame Lichtlöcher (z.B. Lichtloch 20 in Gerbstedt, Lichtloch 26 in Großörner). Die größte Teufe erreichte das Lichtloch 25 im Raum Welfesholz mit 139,5 m.

Zabenstedter Stollen ca. 400 m nordwestlich vom Freieslebenschacht (MansfeldBand2)

Die Lichtlöcher 20 und 26, sowie der Freieslebenschacht sind heute (Stand 2008) noch befahrbar und dienen der Unterhaltung des Schlüsselstollens. Der Abfluss am Mundloch in die Vorflut liegt im Durchschnitt bei 1 – 1,5 m³/min.


Zeittafel

[036] Zeitpunkt bzw.  von  bis Ereignis
  1747   Der Zabenstedter Stollen wird in der Ortslage Zabenstedt angehauen
       
  1758   Einstellung der Auffahrung wegen Trockenfallen von Brunnen
       
  1807   Erneuter Beginn der Auffahrungen
       
  1814   Teufen des LL 20
       
  1825   Einbau einer Dampfpumpe in LL 20 zur Gewährleistung der Wasserversorgung
       
  1880   Einstellung der Auffahrung
       
  1992   Beendigung der Förderung von Trink- und Brauchwasser

 

(Letzte Aktualisierung: März 2021)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Das Mundloch ist in der Ortslage Zabenstedt, unmittelbar südlich der Straße Gerbstedt / Zabenstedt am Gerbstedter Bach, einem Zufluß der Schlenze (Rohraustritt) zufinden. Das Mundloch selbst ist durch einen Vorbau umhaust und insofern nicht direkt zugänglich.

    Verlauf des Stollens (Der auf uMap gezeigte Verlauf erhebt keinen Anspruch auf Messtischblatt-Genauigkeit!)

  • Geodaten:
    51°37'13.33"N 11°40'4.17"E
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