Objektbeschreibung
Quelle: Mansfeld - Die Geschichte des Berg-und Hüttenwesens Band 3: Die Sachzeugen
Wie alle stehenden Gewässer des Harzes ist auch der Kunstteich bei Wettelrode ein durch Menschenhand entstandenes Gewässer. Er wurde
Der Wettelröder Kunstteich wird bereits im Jahre 1729 durch Errichtung des Heineckeröder Teichdammes im Tal zwischen dem Kriegsholz und dem Heineckeröder Berg
Sein Abfluß, der etwa von Osten nach Westen verlaufende so genannte Grenzbach, bildet etwa vom Alexander-Schacht an die Berggrenze zwischen dem ehemalig sächsischen Sangerhäuser und dem ehemals den Mansfelder Grafen gehörenden Leinunger Bergbau. Wegen der höheren Anforderungen an die Stabilität des Wasserzufuhr durch den Bergbau wurde 1843 daran gegangen, den alten Damm des Kunstteiches zu erneuern und die Speicherkapazität auf rd. 195 000 m³ fast zu verdoppeln. Zum gleichen Zeitraum wurde vom Kunstteich nach Südwesten durch den Kriegberg hindurch ein 311 m langer Stollen getrieben, über den und über Kunstgräben die Wässer dem Carolus- bzw. dem Johann-Schacht zugeführt wurden. Unter anderem wurde damit auf dem Carolus-Schacht eine Wasserbalance zur Förderung von Erz aus dem Feld zwischen Seegen-Gottes-Stolln und Gonnaer Stollen betrieben.
Im Jahre 1850 wurde der Kunstteich durch Ankauf von Grund und Boden und eine Erhöhung des Dammes nochmals vergrößert. Sein Fassungsvermögen beträgt seitdem 208.500 m³ bei einer Wasserfläche von 4,57 ha. Die Nutzung des Wassers aus dem Kunstteich endete 1880 mit dem Verbruch des Carolus-Schachtes.
Im Jahr 1939 erfolgte infolge hohen Wasseranfalls und technischer Mängel am Damm am 29. November ein katastrophaler Dammbruch mit hohen Sachschäden unterhalb des Kunstteiches, insbesondere in der Gemeinde Großleinungen. Die Dammreparatur erfolgte 1952.
Der Kunstteich liegt im Tal zwischen dem Kriegsholz und dem Heineckeröder Berg bei Wettelrode.
Heute ist der Kunstteich ein zur Naherholung, sowohl als Freibad als auch zum Eislaufen, genutztes Gewässer, das als kleine Talsperre dem Talsperrenbetrieb des Landes Sachsen-Anhalt untersteht. An seinem Ufer steht seit einigen Jahren ein reizvolles Waldcafe.