Objektbeschreibung
Beginnend mit dem Jahr 1892 fiel der Wasserspiegel des Salzigen Sees. Damit verbunden war auch ein Trockenfallen der Salza, die den Abfluss der Mansfelder Seen in Richtung Saale bildete. Bis zum Jahresende 1892 wurde ein Abfall des Wasserspiegels des Salzigen Sees um ca. 2 m gemessen. Dieser Vorgang war mit einer erheblichen Zunahme der Zuflüsse in das Grubengebäude des Kupferschieferbergbaus in der Mansfelder Mulde verbunden. Es kam zu katastrophalen Wassereinbrüchen im Grubenfeld der Otto-Schächte und des Clotilde-Schachtes bei Eisleben. Um den Kupferschieferbergbau aufrechtzuerhalten, entschloss man sich den Salzigen See künstlich trocken zu legen. Im Ergebnis der durch die Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft durchgeführten Wasserhaltungsmaßnahmen wurde durch sie bereits im Herbst 1894 die trocken gelegten Seeflächen zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet.
Die Trockenlegung wurde erreicht durch die Herstellung des nördlichen und des südlichen Ringkanals zur Abführung der Zuflüsse aus dem Umland (vom Süßen See und der Weida) sowie durch die Anlegung des Mittelgrabens als dem zentralen Entwässerungskanal für das Seebecken. Teile des südlichen Ringkanals sind aufgrund von Setzungen gegenwärtig funktionslos.
Am Ostufer des Sees wurde in den Jahren 1893 bis 1894 das Pumpwerk Wansleben errichtet, welches ein Dauerschöpfwerk darstellt. Gegenüber einem normalen Schöpfwerk, das nur zeitweise arbeitet, hebt das Pumpwerk Wansleben ständig Wasser. Es wird vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt betrieben. In Abhängigkeit von der Niederschlagsmenge fördert es zwischen 20 und 30 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr, wobei eine ansteigende Tendenz der Förderzahlen zu verzeichnen ist.
Die zur Wasserhebung erforderlichen Stromkosten belaufen sich auf bis zu 400 000 €/Jahr. Diese Aufwendungen sind notwendig um das Becken des ehemaligen Salzigen See mit seiner heutigen Besiedlungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Infrastruktur vor einem Absaufen zu schützen.

Der Aufbau des Pumpwerkes Wansleben erfolgte in den Jahren 1893 bis 1894. Das noch heute arbeitende Pumpwerk, seiner Funktion nach ein Dauerschöpfwerk, ging 1894 in Betrieb. In seiner langjährigen Betriebsgeschichte wurde es immer wieder technisch aufgerüstet, modernisiert und sorgfältig gewartet.
Seine wesentlichen Bestandteile sind das Ein- und Auslaufbauwerk, das Rechenhaus sowie das Pumpenhaus mit den Saugkammern und vier Pumpen. Sie heben das im Mittelgraben gesammelte Wasser 10,5 m nach oben. Von dort fließt es der Salza und dann später der Saale zu.
Das Entwässerungssystem ist mit Abstrichen, die dem subrosiv bedingten Senkungsgeschehen geschuldet sind, bis heute in Betrieb. In einem Zeitungsbericht (Mitteldeutsche Zeitung vom 17.10.2012 - Überschrift „See bleibt in der Versenkung“) wurde ausführlich über das Pumpwerk Wansleben berichtet. Danach wird es in den Jahren 2012 und 2013 mit Hilfe von 3,2 Mio. EU-Fördermitteln generalüberholt, um seinen langfristigen Betrieb zu gewährleisten. Die Generalüberholung ist notwendig, da ein Förderantrag über ca. 50 Millionen € zur Wiederkehr des Salzigen Sees im Jahr 2003 von der EU abgelehnt wurde.
Letzte Überarbeitung: Januar 2019