[161] Erdfall Rollsdorf (Binder See)

Objektbeschreibung

Quelle: Mansfeld - Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens - Band 3: Die Sachzeugen  

Am Binder See, einem Restsee des ehemaligen Salzigen Sees, trat am 3. April 1961 bei Rollsdorf, direkt am Seeufer und unmittelbar südlich der ehem. B 80 in einem seit Jahren aktiven Senkungsgebiet (s. Abb. 1) ein Erdfall von etwa 18 x 25 m Fläche und etwa 12 m Tiefe auf. Er führte nach Bruch der ihn vom See trennenden Gesteinsrippe (Abb. 3) bald zu erheblichen Wasserverlusten im Seebecken.  

Abb. 1: Subrosionskarte der Mansfelder Mulde (Archiv Spilker)
Abb. 2: Karte der Subrosionserscheinungen im Raum Rollsdorf-Seeburg (nach BRENDEL, FANTASNY, SUDERLAU 1970)

Abb. 3: Der Erdfall ist im Dezember 1961 noch vom Binder See getrennt (Foto Spilker)
Abb. 4: Darstellung der Mehrzuflüsse unter Tage bei Wasserverlust im Binder See (MansfeldBand3)
Abb. 4: Darstellung der Mehrzuflüsse unter Tage bei Wasserverlust im Binder See (MansfeldBand3)

Diese Wasserabgabe an den Untergrund erfolgte erneut 1962 und 1968. Während dieser Wasserabgaben konnte unter Tage an der alten Wassereinbruchsstelle von 1907 in der 5. Sohle des Zirkel-Schachtes ein Mehrzufluss von etwa 6 bis 7 m³/min über längere Zeit nachgewiesen werden (Abb. 4). Im Erdfall machte sich dieser Wasserverlust durch Strudelbildung bemerkbar (Abb. 5). Damit war auch mit diesen Ereignissen der direkte Kontakt zwischen Oberfächengewässern und dem Zufluß in der Grube nachgewiesen. 

Abb. 5: Erdfall am Binder See mit Strudelbildung bei Wasserabgabe an den Untergrund 1968 (Foto Brendel)

(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)


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