Erdfallgebiet mit mehreren Großerdfällen, niedergegangen im Straßenbereich der damaligen B 180 und der benachbarten Gartenanlage
Objektbeschreibung
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(Foto Dr. S. König - 2013)
Am Nordhang des Hüttengrundes bei Neckendorf, südlich von der Lutherstadt Eisleben, ereigneten sich in den Jahren nach 1986 mehrere Erdfälle. Vorangegangen war bereits im Jahr 1979 der Großerdfall „Am Gänsehals“, der ca. 1,5 km südöstlich von diesen Erdfällen liegt. Das Erdfallgebiet Neckendorf befindet sich nur ca. 400 m nördlich des Kupferschieferausstrichs. Im Untergrund verläuft die 2. Sohle (Niveau -50 m NN) des Mansfelder Kupferschieferbergbaus.
Die Erdfälle am Nordhang des Hüttengrundes bei Neckendorf verdanken ihre Entstehung laut Literaturangaben den im Untergrund noch vorhandenen Steinsalzresten. Sie konnten sich im Neckendorfer Gebiet infolge des steileren Einfallens der Schichten an der Nordflanke des Hornburger Sattels erhalten. Als sie im Zuge der Flutung des Grubenfeldes der Mansfelder Kupferschieferbergbaus wieder unter Wasser gerieten, verursachte ihre Auflösung den Verbruch.
Für das Erdfallgeschehen im Bereich Neckendorf lässt sich nach Literaturangaben folgende zeitliche Abfolge aufstellen:
31. Oktober 1986
Kleingartenanlage: Großerdfall mit 10 m Durchmesser und 7 m Tiefe; Verfüllung mit 2000 m³ Haldenmaterial
13. Juni 1987
F180, später Bundesstraße 180: Großerdfall mit 10 m Durchmesser und 36 m gelotete Tiefe; Verfüllung mit 7000 m³ Haldenmaterial
Das dramatische Geschehen um den am 13. Juni 1987 eingetretenen Großerdfall spiegelt sich auch in folgenden Artikeln in der Mitteldeutschen Zeitung wieder:
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/galleries/Symbole/155_MZ_1987_2.jpg)
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/_data/i/upload/2017/08/18/20170818122304-cc620d42-la.jpg)
17. März 2000
Kleingartenanlage: Nachbruch des Großerdfalls vom 31. Oktober 1986 auf 12 m Durchmesser, 6 m Tiefe
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/_data/i/galleries/Karstphaenomene/155_Erdfallgebiet_Neckendorf/155_Erdfall-Bungalow_2000_Koe-me.jpg)
30. Mai 2001
Kleingartenanlage: Großerdfall mit 10 m Durchmesser und 7 m Tiefe; Verfüllung mit 2000 m³ Haldenmaterial
17. Oktober 2001
damalige Bundesstraße B 180: Nachbruch des Großerdfalls auf 25 m Durchmesser, 6 bis 8 m Tiefe, Verfüllung des Bruchbereichs mit ca. 2000 t Haldenmatarial
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/_data/i/upload/2017/08/18/20170818122310-ac888776-me.jpg)
nach 2001
Kleingartenanlage: Nachbrüche und damit Erweiterungen des Erdfalls auf 35 m Durchmesser und 12 bis 15 m Tiefe, umliegende Gärten wurden weiträumig gesperrt
ehemalige Bundesstraße 180: Nachbrüche und damit Erweiterungen des Erdfalls
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/upload/2017/08/18/20170818130113-ade67d02.jpg)
![](http://piwigo.druckruckzuck.de/_data/i/galleries/Karstphaenomene/155_Erdfallgebiet_Neckendorf/155_B_180_Koe-me.jpg)
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)