Renaturiertes Senkungsgebiet mit Kriegsgefangenendenkmal
Objektbeschreibung

In den 1950er Jahren traten im Ortsteil Helfta der Lutherstadt Eisleben zunehmend Senkungsschäden an Gebäuden sowie an Einrichtungen der Infrastruktur auf. Diese Schäden hatten ihre Ursache in der Subrosion des Staßfurt-Steinsalzes. Für die Kernzone des Helftaer Senkungsgebietes wurden für den Zeitraum von 1955 bis 1969 Absenkungen von fast vier Metern ermittelt. Allein in den Jahren 1967/68 betrug die maximale Senkungsgeschwindigkeit 0,6 m/Jahr.
Die Senkungsschäden führten zu großflächigen Abrissen von Gebäuden. So wurden im Jahr 1968 vom Rat des Bezirkes Halle die Evakuierung und der Abriss von 497 Wohnungseinheiten in Helfta beschlossen. Der Kuhschluchtbach, der früher durch das Senkungsgebiet verlief, verlor aufgrund der Senkungen seinen natürlichen Abfluss.
Zur Verhinderung von Vernässungen wurde im Bereich der Hauptstraße eine Pumpstation

Der ehemalige Senkungsbereich verdient aufgrund eines Denkmals, welches an den schrecklichen II. Weltkrieg erinnert, weitere Beachtung. Von der amerikanischen Armee wurde in der Zeit vom 13. April bis 23. Mai 1945 zwischen dem nördlichen Haldenfuß des Hermann-Schachtes und dem Erdeborner Weg ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. In dem Lager waren zeitweise bis zu 90 000 Soldaten auf engstem Raum und unter freiem Himmel interniert. In der Literatur wird angegeben, dass etwa 2 000 bis 3 000 Lagerinsassen an Unterernäherung, Verwundungen und Krankheiten verstarben.
Ein am 20. Mai 1995 eingeweihtes Denkmal hält die Erinnerung an diese schreckliche Zeit wach.

(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)