Ehemaliger Mühlensteinbruch am westlichen Ortsausgang von Siebigerode, direkt an der Straße nach Blumerode. In dem Steinbruch ist der Siebigeröder Sandstein aufgeschlossen, der sich im Oberkarbon (Stefan) gebildet hat. Es handelt sich dabei um eine Bildung im Molasse-Stockwerk am Ost-Harzrand.
Objektbeschreibung
Bei diesem Geotop handelt es sich um einen ehemaligen Steinbruch. Die hier gebrochenen Sandstein wurden u.a. zu Mühlsteinen verarbeitet. Weitere Mühlsteinbrüche finden wir zwischen Siebigerode und Mansfeld, im sogenannten Thalbach. Diese Brüche lieferten bis weit in das 19. Jahrhundert deutschlandweit bis zu ca.1.100 Stück Mühlsteine pro Jahr.
Im Steinbruch steht der Siebigeröder Sandstein der Oberen Mansfelder Schichten (Oberkarbon) an. Er kann Gesamtmächtigkeiten bis zu 500 m aufweisen. Die durch die Steinbrucharbeiten aufgeschlossenen Gesteine sind oberflächlich stark verwittert. Dadurch ist an den Steinbruchwänden die Lagerung, aber auch die Ausbildung der einzelnen Gesteinshorizonte gut zu erkennen. Es wechselt ein dickbankiger feldspatreicher Sandstein mit tonigen Lagen und eingelagerten Konglomeratbänken ab. Der Siebigeröder Sandstein ist ein violettgrauer bis roter Arkosesandstein von wechselnder Korngröße und hoher Festigkeit. Neben schlecht abgerundetem Quarz enthält dieser noch viel kaolinisierten Feldspat und lagenweise angereicherten Muskovit. Häufig sind konglomeratführende Bänke im Sandstein zwischengeschaltet. Die Konglomerate bestehen hauptsächlich aus Quarziten und phyllitischen Tonschiefern sowie milchig getrübten Quarzen. Dazwischen lagern geringmächtige Schiefertonlagen mit wechselnden Mächtigkeiten. Die Schiefertonlagen sind dunkelrot gefärbt und glimmerführend. Verkieselte Holzstämme wurden nur selten angetroffen.
die dickbankigen Sandsteine weisen eine deutlich ausgebildete Diagonalschichtung auf,
die liegenden Schiefertonlagen sind stark verwittert (Foto Dr. S. König)
Häufig sind konglomeratführende Bänke im Sandstein eingeschaltet.
Die Konglomerate bestehen hauptsächlich aus Quarziten und phyllitischen Tonschiefern sowie Quarzen.

(Veröffentlichung gestattet mit freundlicher Genehmigung durch das LAGB Sachsen-Anhalt); bearbeitet durch Dr. S. König
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)
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