Der Hanganschnitt des Weges am Südhang des Schlossberges Mansfeld stellt einen beeindruckenden geologischen Aufschluss dar. Man durchläuft auf diesem Weg den Sandsteinschiefer (Eislebener Schichten), der dem Molasse-Stockwerk zugeordnet wird. Weiterhin stehen das Weißliegende, Reste des abgebauten Kupferschieferflözes, Zechsteinkalk und Auslaugungsrückstände (Aschen) des Zechsteinsalinars an. Diese gehören zum Deckgebirgsstockwerk der Mansfelder Mulde.
Objektbeschreibung
Der am Südhang des Schlossberges entlang führende Weg stellt einen hervorragenden geologischen Aufschluss dar. Er vermittelt einen guten Einblick in den geologischen Aufbau und Lagerung des Kupferschieferflözes sowie seiner unmittelbaren liegenden und hangenden Gesteinsschichten. Folgen wir den gut begehbaren Wanderweg von Westen nach Osten, beginnend im Tal der Stadt Mansfeld in Richtung auf die Höhe des Schlossberges, so treffen wir die in den nachfolgenden Bildern sichtbaren Aufschlüsse an. Wir bewegen uns aus den älteren in die jüngeren Gesteinsschichten.
Als ältestes Gestein in diesem Geotop ist auf dem Weg von Westen nach Osten, vom Tal zur Höhe des Schlossberges, der Sandsteinschiefer aufgeschlossen. Der Sandsteinschiefer, der Mächtigkeiten bis zu 13 m erreichen kann, stellt eine Wechselfolge von roten karbonatischen Sandsteinen und Schiefertonen dar. Während die Sandsteinschichten in den Aufschlüssen noch gut erhalten sind, weisen die Schiefertone einen starken Verwitterungsgrad auf. Bei ihnen ist die Gesteinstruktur nur noch schwer zu erkennen. Der Sandsteinschiefer weist eine typische Rotfärbung auf, die aber unmittelbar unter dem Kupferschieferschieferflöz auf Grund von Bleichungen verlorengeht. Dieser gebleichte Sandsteinschiefer erschwert vielfach die Grenzziehung bzw. die Ansprache des unmittelbar unter dem Kupferschieferflöz liegenden Sandsteins. Er wird in der klassischen Ansprache als Weißliegendes bezeichnet.
Das Kupferschieferflöz wurde in diesem Bereich bereits vor mehreren Jahrhunderten abgebaut. In dem abgebauten Flözbereich findet man nur noch einzelne Reste des Kupferschieferflözes. Der ehemalige, ca. 0,40 m hohe Abbauhohlraum, hat sich im Laufe vieler Jahrhunderte zusammengedrückt. Auch wurden aus den oberen Bodenschichten Material in den ehemaligen Abbau eingeschwemmt.
Über dem ca. 0,3 bis 0,4 m mächtigem Kupferschieferflöz folgt der Zechsteinkalk. Dieser graue dolomitische Mergelkalk weist Mächtigkeiten von ca. 4 bis 6 m auf. Der auf dem Bild zu sehende bankige Zechsteinkalk stellte in der Vergangenheit einen begehrten Baustein dar. Er wurde vielfach unter Tage gebrochen. Auch im Bereich dieses Geotops wies früher eine Beschilderung auf einen untertägigen Zechsteinkalkbruch hin.
Im Bereich des Ausgehenden des Kupferschieferflözes, wie auch in diesem Geotop, trifft man statt der primär ausgebildeten sulfatischen Gesteine (Anhydrit, Gips) merglige und dolomitische Rückstandsbildungen an. Sie wurden von den alten Mansfelder Bergleuten als Rauchwacken und Aschen bezeichnet.
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)
Bildergalerie