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  • [184] Aufschlüsse Neckendorfer Grund (Lutherstadt Eisleben/Neckendorf)

[184] Aufschlüsse Neckendorfer Grund (Lutherstadt Eisleben/Neckendorf)

2. Aufschluss-Steinbruch am Nordhang des Neckendorfer Grundes

Der Steinbruch am Nordhang des Neckendorfer Grundes, südlich von Wolferode (Foto Dr. S. König)

Aufgeschlossen sind in diesem Steinbruch die Oberen Hornburger Schichten, speziell die Schichten des Oberen Quarzitkonglomrates und den Blättertonen.

Blättertonschicht im Steinbruch am Nordhang des Neckendorfer Grundes, südlich von Wolferode (Foto Dr. S. König)

Die im hangenden Teil des Steinbruches anstehenden Blättertone bestehen aus einer Wechsellagerung von rötlich gefärbten, schluffigen Schiefertonen mit dünnen Bänkchen von Silit- und Feinsandsteinen. Zum Liegenden nimmt die Mächtigkeit (ca. 1m) der Sandsteinbänke zu. Darunter folgt ein Quarzitkonglomerat. Er wurde in der Form eines Schwemmfächers abgelagert. Neben die für Schwemmfächer typischen Merkmale, z.B. unregelmäßige Anordnung der Grölle, belegen die eingeschalteten schräg geschichteten Sandsteine einen fluviatilen Einfluss. Vor den Schwemmfächern kam es in breiten Schwemmebenen zur Ablagerung von schlecht sortierten Sandsteinen (rundkörniger Sandstein, Blankenheimer Sandstein). In dem Aufschluss ist der Übergang vom Quarzitkonglomerat zum Blätterton sehr gut erkennbar. In der Zeit dieser Ablagerungen wechselten sich wasserreiche mit wasserarmen Zeitabschnitten ab. Dadurch wurde die Erhaltung von Fährten im Blätterton begünstigt. Sie finden sich vor allem an den Unterseiten der Sandsteinbänke. Auf den Schichtflächen der feinblättrigen Silit- und Tonsteinlagen wurden häufig Insektenfährten beobachtet. Sie besitzen eine große biostratigraphische Bedeutung. Anhand dieser Fährten ist eine zeitliche Einordnung dieser Gesteine möglich.

Schichtprofil an der Steinbruchwand; unter dem Blätterton liegt eine Sandsteinbank,
darunter folgt das Qarzitkonglomerat (Foto Dr. S. König)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Ausgangs- und Endpunkt des auf der Karte ausgewiesenen Wanderweges könnte Neckendorf sein. In unmittelbarere Nähe der dortigen Gaststätte sind Parkflächen vorhanden. Eine Alternative, stellt die südlich von Wolferode gelegene Parkmöglichkeiten im Bereich von Verkehrswegen dar.

    Die Aufschlüsse sind unter Schutz gestellt. Bedingt durch die z.T. steilen Bruchwände der Steinbrüche ist Vorsicht beim Betreten geboten. Die Besucher dieser Geotope bewegen sich auf eigene Gefahr in einem geschützten Naturraum. Sie haben sich entaprechend zu verhalten.

  • Geodaten:
    51°29'43.07"N 11°31'11.49"E
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