Zur Entwicklung der Grubenwehren im Mansfelder Kupferschieferbergbau - 2. Entwicklung des Grubenrettungswesens

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2. Entwicklung des Grubenrettungswesens

Ein organisiertes Grubenrettungswesen entwickelte sich in allen Bergbauzweigen, also auch im Kupferschieferbergbau allmählich, nachdem es die technischen Möglichkeiten gestatteten, einen von der Umgebungsluft unabhängigen Atemschutz bereitzustellen. Erste Angaben zur Bildung von Grubenwehren im Kupferschieferbergbau gibt es vom Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits 1930 berichtet GÄNGEL in Nappian und Neuke darüber am Beispiel des Vitzthum-Schachtes Die Notwendigkeit der zentralen Organisation ließ 1907 einen Grubenwehrstützpunkt, der für ganz Mitteldeutschland und damit auch für den Kupferschieferbergbau zuständig war, in Halle/Saale entstehen. 1938 erfolgte die Umbildung zur Bezirksrettungsstelle. Sie wird 1950 auf dem Clothilde-(Max-Lademann-) Schacht in Eisleben angesiedelt, wo sie bis 1970 für die Ausbildung der Grubenwehren des Erz-, Kohle, Kali- und Spatbergbaus dieses Raumes und die Bereitstellung einer Einsatzbereitschaft verantwortlich ist. Ab 1970 wurde die fachliche Anleitung der Grubenwehren und die Ausbildung von technischen Mitarbeitern (Gerätewarte) und leitenden Kräften (Oberführer) für die Grubenwehren der DDR von der Hauptstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in Leipzig übernommen. Sie betreute später auch die Gasschutzwehren in Tiefbohrbetrieben, Schwelereien, Kokereien und Hüttenbetrieben. Die Hauptstelle war ein Funktionalorgan der Obersten Bergbehörde der DDR. Die Arbeit der Grubenwehr, die in allen Betrieben, die untertägigen Bergbau betreiben, also auch im Mansfeld-Kombinat auf jeder Schachtanlage unterhalten werden musste, wurde deshalb seitens der zuständigen Bergbehörde im Zusammen-

hang mit der Kontrolle des Jahresbetriebsplans durch Bezirksinspektoren überwacht. Die 1965 innerhalb der Grubenwehren des Kupferschieferbergbaus mit Sitz in Niederröblingen gebildete Spezialistengruppe Taucher wurde fachlich angeleitet von der Taucherkommission des Seefahrtsamtes der DDR in Rostock. In jüngster Zeit werden die Grubenwehren fachlich von der Berufsgenossenschaft Bergbau betreut und in unserem Raum vom Bergamt Staßfurt beaufsichtigt. Die zuständige Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen befindet sich weiterhin in Leipzig. Im Nachfolgebetrieb des Kupferschieferbergbaus, der GVV mbH Sondershausen, gibt es für die zur Stollenunterhaltung tätige Abteilung Bergsicherung keine eigene Grubenwehr mehr.

Die Aufgaben sind an das Bergwerk „Glück auf" in Sondershausen übertragen worden. Die Abteilung Bergsicherung der GVV mbH ist gehalten, einige Mitarbeiter als Geräteträger (sog. ortskundige Führer) bereitzustellen.

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