Mansfelder Berg- und Hüttenkleidung - ...um das Jahr 1200
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Die Kleidung um das Jahr 1200
Nappian und Neucke um 1200
Diese
„zweene Berghewer, deren einer Necke oder Neucke - der andere Napian geheißen - die ersten Schiffern gelanget"
treten uns hier in diesen beiden Steinfiguren in ihrer ganzen Dürftigkeit entgegen. (Anmerkung: Für die Namen der beiden Knappen existieren verschiedene Schreibweisen. Heute am gebräuchlichsten sind "Nappian" und "Neucke".) Beide liegen, statt auf der linken, auf der rechten Seite und bearbeiten das Gestein mit ihren schweren Keilhauen. Nappian trägt einen Grubenkittel. Dieser, weit und blusig, wird durch einen Gürtel zusammengehalten. Der Kopf ist durch die am Kittel angeschlossene Gugel geschützt. Die langen Ärmel bedecken dabei die Hände bis zur Hälfte. Ebenso reichen die Beinkleider halb über die Füße. Das Fahrleder vermissen wir hier noch.
Anders sein Kamerad Neucke. Diesen bedeckt ein langer, kuttenartiger Kittel, an welchem ebenfalls die den Kopf schützende Kappe angeschnitten ist. Die Füße sind unbekleidet; wahrscheinlich bedingt dadurch, dass die Arbeit auf dem nassen Liegenden eine solche recht unangenehm machen dürfte, sofern diese Tätigkeit überhaupt als angenehm zu bezeichnen wäre, wie die schmerzlich verzogenen Mienen der Beiden vermuten lassen.
(Fotos: Presse-Foto Giebel / Mansfeld-Archiv)
Hauer und Schmelzer um 1200
Die beiden Steinfiguren zeigten uns zwar die ersten Mansfelder Bergleute als Häuer. Die Keilhaue ist, bedingt durch die Enge des Strebes, nur kurz. Das Geleucht primitiv; eine Unschlittkerze in ein Stück gespaltenes Holz geklemmt. Da sie ihre gewonnenen Schiefern selbst verhütteten, sei mir (Otto Spitzbarth) hier die Darstellung des Neucke als Schmelzer gestattet. Der lange Kittel schützt ihn vor Hitze und Funkenflug und hat sich in seiner Form bis in unsere Zeit in der Asbestkleidung der Hüttenwerker erhalten. Der Holztrog enthält die „Ofenspeise“ und der Schlackenhaken hat auch bis heute noch seinen Platz im Emblem der Hüttenleute.