Die Schachttaufe des Dittrichschachtes vor 100 Jahren - Sprüche zum Abteufbeginn (1)

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Sprüche zum Abteufbeginn (1)

Danach war Obersteiger Borkenstein, der als Leiter des Schafbreiter Reviers auch für die Abteufarbeiten des Dittrichschachtes verantwortlich war, an der Reihe. Gemäß althergebrachter Mansfelder Bergbautradition goss er mit dem Spruch:

„Die Strebe auf dem Ottoschacht unter der Hüneburg gehen zu End’, deshalb hat man sich nach dem Kirchberg bei Unterrißdorf gewend’t, um zu taufen den Dittrichschacht, der uns reiche und viel Minern aus dem Martinsschächter Flözgraben schafft. Möge das Werk wohl gelingen und allenthalben Segen bringen - Glück auf!“

eine Flasche alten Nordhäuser Branntwein über die Schachtscheibe und führte seine drei Keilhauenhiebe aus. In Vertretung des Königlichen Bergrevierbeamten sprach der Berginspektor Erdmann folgenden Spruch:

„Vor Wasser, Gott den Schacht bewahr’, die Knappen schütz’ er vor Gefahr“.

Der für das Glückaufer Revier der Berginspektion I, zu dem die Schächte Martins und Clotilde gehörten, verantwortliche Obersteiger Fahnert trat mit folgendem Spruch auf:

„Schacht Dittrich bist Du getauft, das haben wir heute vernommen. Ich wünsche dass Du nicht ersäufst – auch nicht so viel Holz verbrauchst, Ruhm und Ehr’ der Inspektion, der Gewerkschaft reichen Segen – Glück auf!“

Sein Amtskollege in der Berginspektion I, der Obersteiger Blättermann vom Helftaer Revier steuerte folgenden Spruch zu der Schachtweihe bei:

„Du junger Dittrich nimm Dir zur Lehre, du machst Deinen Paten die größte Ehre, wenn Du bald Schiefern förderst von unten so reich, wie sie im Flözgraben gefunden. Darauf dem Dittrich ein Glück auf! Und nun mit allen Kräften drauf!“

Bergwerksdirektor Kossuth, der u.a. für den Kalibergbau in Wansleben verantwortlich war, gab in seinem Spruch der Hoffnung auf die Gewinnung von Kalisalzen im Dittrichschacht Ausdruck:

„Ich wünsche, dass Du uns’re Hoffnungen nicht betrügst, reiche Erze, Kalisalze und noch Anderes aufschließ’t“.

Der Gerichtsassessor a. D. Beling erinnerte mit seinem Spruch humorvoll an den Weinanbau in der Unterrißdorfer Flur:

„ Dort hoch auf dem Berge wächst köstlicher Wein, hier unten im Berge ruht edles Gestein, das Erz aus der Erde sei haltig und fein, das mehr Ruhm ihm werde, als dem Rißdorfer Wein“

Vom Gerichtsassessor Schwabe stammt folgender Spruch:

„Komme glücklich hinab, Du Schacht bei Unterrißdorf; Hoffentlich zeigen sich nicht unten dann Risse im Dorf“.

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