Die Kalidrahtseilbahn zwischen Eisleben und Unterrißdorf - Entladung von Salzkübeln in der Kalifabrik Eisleben

Beitragsseiten


Betriebseinstellung und Rückbau

Mit der Einstellung der Kalisalzgewinnung und –verarbeitung im Jahr 1925 in Dittrichshall bzw. in Eisleben war auch das Ende der Kalidrahtseilbahn gekommen.

Durch die Drahtseilbahn wurden ca. 1,372 Millionen Tonnen Rohsalz vom Dittrichschacht zur Kalifabrik in Eisleben transportiert. Über die Tonnage der von der Kalifabrik Eisleben nach dem Dittrichschacht transportierten Verarbeitungsrückständen gibt es leider keine Angaben.

Während die Erzdrahtseilbahn Hermannschacht - Krughütte auf Grund ihres guten Erhaltungszustandes noch an eine schlesische Bergbaufirma verkauft werden konnte, wies dagegen die Kaliseildrahtbahn vom Dittrichschacht zur Kalifabrik Eisleben einen schrottreifen Zustand auf. Es wurde deshalb festgelegt, sie abzureißen und zu verschrotten.

Der Rückbau der Drahtseilbahn begann im Jahr 1926 durch die Abnahme der Seile. Die noch verwendungsfähigen Holzteile der Schutzbrücken wurden rückgebaut und anderweitig verwendet, so z. B. für den Bau von vierzig neuen Kläubeställen auf dem Vitzthumschacht.

Die zahlreichen Holzböcke auf privaten Grundstücken wurden den jeweiligen Besitzern zum Abbruch auf eigene Kosten und eigene Gefahr angeboten. Sie konnten dafür das Holz behalten bzw. gegen ein geringes Entgelt erwerben. Allerdings wurde aber auch verlangt, dass die Betonfundamente restlos beseitigt werden mussten. Die sehr gute Betonqualität dieser Fundamente und die damit verbundenen Schwierigkeiten ihres Rückbaus führten zu mehrfachen Anforderungen von Schießmeistern. Erst sie konnten mit Sprengarbeiten den Widerstand der Fundamente brechen.

Konstruktionszeichnung der Holzböcke der Kalidrahtseilbahn

Während der Ausstellung zum Jubiläum des Teufbeginns des Dittrichschachtes im Jahr 2007 berichteten mehrere Unterrißdorfer Bürger über den Verbleib und die Verwendung des rückgebauten Holzes. Schmunzelnd erzählten sie, dass das Holz dieser Seilböcke auch noch heute einigen Gebäuden in Unterrißdorf die erforderliche Sicherheit und den notwendigen Halt gibt. Übereinstimmend waren diese Unterrißdorfer der Meinung, dass sich die Mühen des Rückbaus gelohnt haben!

01/2019

Drucken E-Mail

Kommentar verfassen nur für registrierte Nutzer nach Anmeldung - Gäste nutzen bitte die Kontaktadresse.