Auf Spurensuche
Kupferspuren … Spuren, die eine 800 Jahre währende Industriegeschichte im Mansfelder Land hinterlassen hat. Spuren, die es sich lohnt zu suchen – aus welchem Anlass auch immer.
Wer gezielt nach bestimmten Dingen Ausschau halten möchte - also weiß, was er sucht, ist auch bei uns mit der Suchfunktion gut beraten.
Wer einfach nur stöbern möchte, findet über die entsprechenden Rubriken des Hauptmenüs zu "Objekten" und "Zeitzeugen" aus 800 Jahren, in denen Bergbau und Hüttenwesen eine ganze Region geprägt haben.
Wer interessante Objekte selbst vor Ort in Augenschein nehmen möchte*, kann auf die eingebundenen Links zu Google Maps, uMap und andere Navigationshilfen zurückgreifen.
Wer zunächst nur sehen möchte, was es da so alles gibt, bediene sich in der Bildergalerie. Der Weg zu weiteren Informationen zum jeweiligen Objekt ist bei Bedarf schnell über die Suchfunktion beschritten.
Wer sich für Fakten interessiert, die helfen, Objekte und Zeitzeugen in historische Abläufe und sachliche Zusammenhänge einzuordnen, für den lohnt sich ein Blick in "Technologien" und in "Öffentlichkeitsarbeit". Hier zu finden sind Beschreibungen technologischer Abläufe bei der Erzgewinnung und -verhüttung ebenso wie vielfältige Informationen rund um das Mansfelder Berg- und Hüttenwesen. Diese Publikationen sind überwiegend von Mitgliedern unseres Vereins verfasst.
*In die Beschreibungen eingebundene Links zu Dritten und Hinweise zu aktuellen Besuchs- / Besichtigungsmöglichkeiten sollten dabei unbedingt auf Aktualität geprüft werden, unsererseits werden diese Informationen nicht ständig verifiziert.
Eine erste, kurz und knapp gefasste Zusammenstellung der wichtigsten Sachverhalte aus der langen Geschichte des Reviers finden Sie unter dem Stichwort "Bergbaugeschichte" (Schwerpunkt ist hier das Geschehen in der Mansfelder Mulde) in der Rubrik unseres Vereins hier auf den Kupferspuren.
Für ein kompaktes „Mehr an Wissen" über Details und Zusammenhänge verweisen wir auf auf Veröffentlichungen, die unser Verein gemeinsam mit dem Deutschen Bergbaumuseum Bochum in Form der vierbändigen Buchreihe "MANSFELD Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens" gemacht hat.
Also dann:
Viel Vergnügen beim Stöbern … und bitte auch daran denken – 800 Jahre Industriegeschichte auf einer Internetseite; das werden immer nur einige wenige Steine eines großen Mosaiks sein können. Auf den „Kupferspuren“, sind es solche, die wir als Verfasser dieser Seite, als interessant und erhaltenswert angesehen haben. Das diese Auswahl auch unter subjektiven Gesichtspunkten erfolgte, sehen Sie uns bitte nach.
Eine Bemerkung erscheint an dieser Stelle noch angebracht: Die Kupferspuren beschäftigen sich vordergründig mit der Geschichte des Berg- und Hüttenwesens im Mansfelder Revier. Dass diese Aktivitäten in der langen Geschichte des Reviers zeitweise in unterschiedlichem Umfang gesellschaftsrechtlich in größere Struktureinheiten eingebettet waren, sollte dabei nicht ganz vergessen werden. Die Grafik "Die Entwicklung der Gesellschaftsstruktur der MANSFELD - BETRIEBE" vermittelt einen kleinen Eindruck von diesem Sachverhalt. Die auf unseren Seiten häufig genutzte Bezeichnung "Mansfeld Kombinat" verdeutlicht diesen Sachverhalt am Beispiel der Unternehmensstruktur in der DDR. Wenn man sich das Organigramm des Kombinates im Mai 1990 ansieht, wird deutlich, dass sich unsere Internetseite primär mit den dem Stammbetrieb zugeordneten Unternehmensteilen befasst, die mit der Gewinnung des Kupfererzes und seiner Verhüttung beschäftigt waren. Für die Weiterverarbeitung zu Halbzeug steht - auch bedingt durch die Lage unmittelbar im Revier - das Walzwerk Hettstedt. Geschuldet der Kombinatsphilosophie der DDR, auch eigentlich branchenfremde Betriebe anzugliedern, hatte das Mansfeld Kombinat zuletzt fast 50.000 Mitarbeiter (47.190 am 31.12.1989), verteilt auf Standorte in der gesamten DDR.
… und wenn sich jetzt noch jemand dafür interessieren sollte, wie die "Kupferspuren" entstanden sind, der kann hier weiterlesen.
DIE GESCHICHTE DER „KUPFERSPUREN“
Im Mansfelder Land wurde ab 1200 nachweisbar Kupfererz gefördert. Ziel war die Gewinnung von Silber und Kupfer. Das Berg- und Hüttenwesen hat die Gesellschaft, die Menschen, die Umwelt, die Gesamtkultur der Region über einen Zeitraum von fast 800 Jahren geprägt.
Die zunehmenden Teufen, sinkender Kupfergehalt im Erz und Wassereinbrüche ließen die Kosten so ansteigen, dass sie wirtschaftlich nicht mehr vertretbar waren. Mit der deutschen Einheit 1990 kam es so zur abrupten Einstellung des Bergbaus und der Verhüttung mit drastischen Folgen für die gesamten Region. Die mit der Liquidation der bis dato dominierenden Industrie ausgelöste Strukturkrise wirkt bis heute nach – das Mansfelder Land gehört noch immer zu den strukturschwachen Regionen in der Bundesrepublik Deutschland.
Als weit über die Ländergrenzen wirkender Anziehungspunkt des Mansfelder Landes gelten heute die Luthergedenkstätten, die inzwischen zum Weltkulturerbe zählen und die Hoffnung vieler Aktivitäten auf touristischem Gebiet sind. Das reiche berg- und hüttenmännische Erbe ist dagegen mehr und mehr zur Sache von Traditionsvereinen und Einzelpersonen geworden. Die umfangreichen Archive und Sammlungen der ehemaligen Betriebe sind aufgelöst und in alle Winde zerstreut. Das Wissen über Techniken, Technologien, Personen und mit der Kupfergewinnung befasste Unternehmen gerät immer mehr aus dem Blickfeld - nicht nur der Nachkommen der Mansfelder Berg- und Hüttenleute.
Diese sich bereits kurz nach der Wiedervereinigung abzeichnende Entwicklung hat den Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. und den Förderverein Mansfeld-Museum dazu bewogen, damals noch bei Wissens- und Erfahrungsträgern verfügbare Informationen zu Fakten der von Bergbau und Verhüttung geprägten Landschafts- und Denkmalsubstanz des Mansfelder Landes zu aktivieren und dokumentieren.Tatkräftige Unterstützung erhielten die regionalen Akteure dabei durch das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum, insbesondere durch dessen damaligen Direktor, Herrn Prof. Dr. Slotta. Der Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. hat so im Zusammenwirken mit dem Bochumer Museum solches Wissen in vier umfangreichen Buchbänden zusammengefasst und für die Allgemeinheit verfügbar gemacht.
Im Jahr 2005 ergab sich die Chance im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes die Möglichkeiten der modernen Technik zu nutzen, dieses Wissen einer noch breiteren Öffentlichkeit über das Internet zugänglich zu machen. Projektstart war im März 2005. Die Laufzeit des Vorhabens erstreckte sich über 2 Jahre bis Ende Februar 2007. Projektleiter war Dr. Peter Sauerzapfe.
Die Internetseite „Kupferspuren.eu“ ist das Ergebnis dieser Bemühungen. Die Webseite stellt aufbereitete Informationen über die Berg- und Hüttengeschichte der Mansfelder Region zur Verfügung, die - so auch noch heute die Hoffnung - für eine bessere touristische Erschließung der Region genutzt werden können. Mit der Informationssammlung wurde ein ausbaufähiger, systematisierter Datenbestand geschaffen, in den sich nach Projektabschluss auch an der Traditionspflege interessierte Dritte mit Ihrem Wissen einbringen können. Dabei besteht das Anliegen dieser Plattform auch weiterhin darin, zu informieren; also Fakten rund um Objekte, Sachverhalte und Personen bereitzustellen.
Es ist nicht das Ziel, hier touristische Angebote zu präsentieren bzw. zu vermarkten. Das soll den Anbietern touristischer Leistungen vorbehalten bleiben, die gern auf unsere Informationen zurückgreifen dürfen! Das gilt heute noch so wie zum Zeitpunkt des Projektabschlusses im Jahre 2007.
Die ebenfalls mit dem Projekt begonnene Arbeit an Komponenten eines GPS-gestützten Leitsystems für die Zwecke des Tourismus ist von der rasanten Entwicklung der Technik überholt worden. So ist es damals bei den im Projekt geschaffenen Musterlösungen für innovative Tourismusangebote geblieben. Der damit verbundene Grundgedanke, die zu den Objekten verfügbaren Informationen zu Rundwegen (Touren) zusammenzustellen, ist dennoch nicht in Vergessenheit geraten. Einige der damaligen Ideen für solche Wegevorschläge haben wir wieder aufgegriffen, ergänzt und unter Nutzung heute verfügbarer technischen Möglichkeiten umgesetzt. Die Ergebnisse finden Sie auf unserer Seite im Bereich "TOUREN".
Vorrangig Mitglieder des Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. aber auch andere engagierte Bürger waren es, die ihr Wissen um die Geschichte des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens uneigennützig zur Verfügung gestellt haben, damit diese Datensammlung entstehen konnte. Diese Akteure haben zu nicht unwesentlichen Teilen auch das Bildmaterial bereitgestellt, mit dem die Objekte illustriert sind. Eine weitere wichtige Quelle, insbesondere für historisches Bildmaterial, war der 2004 veröffentlichte Bildband in der Schriftenreihe "MANSFELD Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens", herausgegeben vom Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. und vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum (ISBN 3-937203-08-7). Quellenangaben wie "MansfeldBand2" verweisen auf diese vierbändige Schriftenreihe.
Besondere Erwähnung für ihr Engagement beim Entstehen der Datenbankinhalte verdienen die Kameraden
Dr. Peter Roloff
Walter Klette
Martin Spilker
Horst Dammköhler
Dr. Hans Joachim Langelüttich
Dr. Stefan König
Wolfgang Großpietsch
Dr. Gerhard Knitzschke
Manfred Hauche
Dr. Rudolf Mirsch
Ende des Jahres 2008 ging die Verantwortung für das Projekt auf die Kreisverwaltung des Landkreises Mansfeld-Südharz über. Mit dem Auslaufen der durch das Förderprogramm vorgegebenen Pflicht zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Projektergebnisse konnte die Verantwortung für die Internetseite im Jahr 2012 durch den Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. übernommen werden. In diesem Zusammenhang sind auch die ursprüngliche, vollständige Fassung der Internetpräsentation wieder der Öffentlichkeit verfügbar gemacht und die Aktivitäten zur Pflege und Weiterentwicklung des Informationsangebotes reaktiviert worden.
Im Jahre 2018 ist eine Überarbeitung der Internetpräsentation mit Blick auf programmtechnische Erfordernisse vorgenommen worden. 2022 haben wir unsere Vereinsseite mit einer eigenen Rubrik (Unser Verein) in die Kupferspuren integriert.