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Das „Breite Umkehrwalzwerk“ im Walzwerk Hettstedt


Das „Breite Umkehrwalzwerk“ war zum Zeitpunkt seiner Errichtung Anfang des 20. Jahrhunderts das größte und modernste Plattenwalzwerk der Welt und produziert noch heute.


Geschrieben von Wolfgang Großpietsch, Hettstedt

Eine besondere Sehenswürdigkeit bei MKM stellt des „Breite Umkehrwalzwerk“ dar.

Im April 1907 beschloss die Gewerkenversammlung der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft in Hettstedt/Großörner neben der Gottesbelohnungshütte ein neues Halbzeugwerk zu bauen. Im Projekt war auch ein schweres Umkehrwalzwerk vorgesehen, um den Bedarf an dicken und breiten Blechen für den Schiffs- und Lokomotivbau zu decken.

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Das größte Plattenwalzwerk in Deutschland hatte damals eine Walzballenlänge von 3700 mm. Damit konnten die Forderungen nicht erfüllt werden. Man entschied sich also für eine Maschine mit einer Walzballenlänge von 4200 mm, die zu jener Zeit das größte und modernste Walzwerk der Welt darstellte.

Dieses Attribut ergab sich vor allem daraus, dass man als Antrieb nicht die traditionelle Dampfmaschine wählte, sondern sich für den elektrischen Antrieb mit Ilgner-Umformer entschied, wie er von den Siemens-Schuckert werken in Berlin entwickelt wurde und sowohl an der Schachtfördermaschine der Zeche Zollern II bei Dortmund und auch an einem Walzwerk der Georgs-Marien-Hütte bei Osnabrück seine Bewährung in der Praxis bestanden hatte.

Das Breite Umkehrwalzwerk bei MKM erfüllt heute noch seine Aufgabe, obwohl an der Maschine selbst und auch am Antrieb keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen wurden. Neben der ursprünglichen Zweckbestimmung des Walzens von Kupfer und Messing wurden zu DDR-Zeiten auch 4,5 Millionen t Stahlbleche in 26 Jahren gewalzt.

Es ist zu hoffen, dass das Walzwerk auch in den Jahren 2009/2010, also zu den Feierlichkeiten aus Anlass des 100jährigen Betriebsjubiläums, noch treu und brav seine Pflicht erfüllen wird.

01/2019

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