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[089] Schloss Seeburg


Schloss Seeburg – das historische Herz des Mansfelder Seengebietes



Objektbeschreibung

Schloss Seeburg (Foto: Archiv Dr. Lauenroth)

Majestätisch erhebt sich Schloss Seeburg vor unseren Augen auf einer nach Westen in den Süßen See hineinragenden Halbinsel, die ein Ausläufer eines baum- und rebenreichen Höhenzuges ist.

Viele Sagen ranken sich um die Seeburg, deren Geschichte nachweislich bis weit in das erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung zurückreicht. Die Seeburg war über 1300 Jahre hinweg ein politisches, (militärisches) und geistig-kulturelles Zentrum in dem historischen Hosgau (Hassegau), d.h. in der Region zwischen Saale und Harz. Die Seeburg war und ist gewissermaßen das historische Herz der Weinstraße Mansfelder Seen, wurde doch nachweislich durch den berühmtesten Vertreter des Seeburger Grafengeschlechts, Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der Weinanbau um die Seeburg gefördert.

Mit Hilfe von umfangreichen Fördermitteln der Europäischen Union über LEADER+, Mitteln des Landkreises Mansfelder Land und erheblichen Spendenmitteln des Architekten Fuchs aus Weinheim wurde die Schlosskirche Seeburg saniert. Besonders sehenswert ist eine 3-D Animation zur Baugeschichte der Burg und des Schlosses Seeburg. In den neu gestalteten Räumlichkeiten soll ein sich zentraler Ort für Kunst, Kultur, Kulturgeschichte, Musik sowie für innovative Dienstleistungen im touristischen Bereich entwickeln. Hiermit wird sich auf die Funktion der Seeburg als kulturelles Zentrum zwischen Saale und Harz zurückbesonnen.

Vor allem der neue Eigentümer des Witwenturms und der Schlosskirche, der Architekt Gerd Fuchs aus Weinheim, knüpfte an die historischen Traditionen der Seeburg an. Er versuchte feinfühlig „Altes, Bestehendes“ mit neuen Erfordernissen zu verbinden.

Der Witwenturm des Schlosses Seeburg (Foto U. Weißenborn)

Ein erster Schritt in dieser Richtung war die Restaurierung des Schlossturms (Witwenturm). In dessen Mauern entstanden hochwertige Ferienappartements. Hier kann der Besucher „Romantik“ pur erleben. Der sanierte Kuppelsaal eignet sich ideal für Familienfeierlichkeiten. Seit dem 06.06.2006 befindet sich hier ein Standesamt.

Wechselnde Eigentumsverhältnisse und Interessen privater Besitzer nach der Privatisierung durch die Treuhand sowie fehlende, auch wirklich umsetzbare Gesamtkonzepte für die gesamte Schlossanlage lassen allerdings bis heute offen, welches Schicksal die Seeburg noch erwartet.


Zeittafel

[089] Zeitpunkt bzw.  von  bis Ereignis
  743   Erwähnung der Seeburg in den Metzer Annalen (Jahrbücher) des Fränkischen Reiches als „Feste Oscioburg"
       
  899   Burgwart im Hersfelder Zehntverzeichnis als „Seoburg"
       
  979   Bezeichnung in einer Urkunde Otto II. als „Sweringe" im Gau „Hassega" (Hassegau)
       
  1030 1192 Besitz der Grafen von Seeburg
       
  1030   Etwa um 1030 Besitz des Edlen Christin von Querfurt, Grafen von Seeburg
       
  1122   Tod des Grafen Gero von Seeburg und Gleiß, dem maßgeblichen Erbauer der romanischen Burganlage
       
  1152 1192 Wichmann von Seeburg, Erzbischof von Magdeburg
       
  1179   Gründung der Propstei Seeburg
       
  1180 1250 Die Seeburg - ein Sitz der Magdeburger Erzbischöfe
       
  1250   Um 1250 Lehen der Grafen von Wernigerode
       
  1287 1574 Die Seeburg  -  Residenz der Mansfelder Grafen 
       
  1295   Erste urkundliche Erwähnung des Burglehngutes
       
  1450 1518 Ausbau der Burg zu einem prächtigen Fürstensitz durch den Mansfelder Grafen Gebhard VII. (Mittelort) und seiner Gattin Margaretha von Gleichen
       
  1574 1783 Die Seeburg im Besitz der Grafen von Hahn 
       
  1783 1880 Die Seeburg unter den Herren von Geusa und den Grafen von Ingenheim 
       
  1880 1945 Im Besitz der Familie Wendenburg
       
  1909 1928 Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden der Burg
       
  1945   Nach 1945 teilweise Nutzung als Betriebsberufschule, Jugendherberge und Stützpunkt der Gesellschaft für Sport und Technik
       
  1999   Seeburg im Besitz der CSG
       
  2004   Umbauarbeiten am Witwenturm
       
  2006   Wiedereröffnung der Schlosskirche als kulturelles Zentrum
       
  2014   seit 2014 mehrfacher Eigentümerwechsel

(Letzte Aktualisierung: Januar 2019) 


Bildergalerie

 

 

Hochzeit im Schloss Seeburg (Archiv Lauenroth)
Schloss Seeburg (Archiv Lauenroth)
Schloss Seeburg - Außenbereich (Foto U. Weißenborn)
Schloss Seeburg - Witwenturm (Foto U. Weißenborn)
Raum des Standesamtes im Schloss Seeburg (Foto Sauerzapfe)
Schloss Seeburg - Blick vom Witwenturm (Foto Sauerzapfe)
Gebäudekomplex im Schloss Seeburg (Foto Sauerzapfe)
Schloss Seeburg - Ferienwohnung (Foto Sauerzapfe)
Schloss Seeburg - Schlafzimmer einer Ferienwohnung (Foto Sauerzapfe)
Epitaph im Schloss Seeburg (Foto Sauerzapfe)
Schloss Seeburg (Archiv Dr. Lauenroth)

 

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Der Besucher kann von der Seeburg aus wunderbare Wanderungen auf der Weinstraße Mansfelder Seen in Angriff nehmen, so die Schönheiten der Region erkunden, insbesondere den traditionellen Weinanbau, der auf eine über 1030 jährige Tradition zurückblickt, hautnah erleben. Die Orte der Weinstraße Unterrissdorf, Lüttchendorf / Wormsleben, Aseleben, Seeburg / Rollsdorf, Langenbogen, Höhnstedt und Zappendorf sowie das Kloster Helfta sind durch Wanderungen bzw. Radtouren schnell zu erreichen. Ein Besuch der Händel-Stadt Halle, die nur 20 Autominuten von Seeburg entfernt liegt, ist zu empfehlen. Auch das Zisterzienserinnen-Kloster in Helfta sowie die historischen Luther-Gedenkstätten in Eisleben sind dem historisch interessierten Besucher zu empfehlen.

  • Geodaten:
    51°29'27.26"N 11°41'56.67"E
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