Objektbeschreibung
Majestätisch erhebt sich Schloss Seeburg vor unseren Augen auf einer nach Westen in den Süßen See hineinragenden Halbinsel, die ein Ausläufer eines baum- und rebenreichen Höhenzuges ist.
Viele Sagen ranken sich um die Seeburg, deren Geschichte nachweislich bis weit in das erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung zurückreicht. Die Seeburg war über 1300 Jahre hinweg ein politisches, (militärisches) und geistig-kulturelles Zentrum in dem historischen Hosgau (Hassegau), d.h. in der Region zwischen Saale und Harz. Die Seeburg war und ist gewissermaßen das historische Herz der Weinstraße Mansfelder Seen, wurde doch nachweislich durch den berühmtesten Vertreter des Seeburger Grafengeschlechts, Erzbischof Wichmann von Magdeburg, der Weinanbau um die Seeburg gefördert.
Mit Hilfe von umfangreichen Fördermitteln der Europäischen Union über LEADER+, Mitteln des Landkreises Mansfelder Land und erheblichen Spendenmitteln des Architekten Fuchs aus Weinheim wurde die Schlosskirche Seeburg saniert. Besonders sehenswert ist eine 3-D Animation zur Baugeschichte der Burg und des Schlosses Seeburg. In den neu gestalteten Räumlichkeiten soll ein sich zentraler Ort für Kunst, Kultur, Kulturgeschichte, Musik sowie für innovative Dienstleistungen im touristischen Bereich entwickeln. Hiermit wird sich auf die Funktion der Seeburg als kulturelles Zentrum zwischen Saale und Harz zurückbesonnen.
Vor allem der neue Eigentümer des Witwenturms und der Schlosskirche, der Architekt Gerd Fuchs aus Weinheim, knüpfte an die historischen Traditionen der Seeburg an. Er versuchte feinfühlig „Altes, Bestehendes“ mit neuen Erfordernissen zu verbinden.
Ein erster Schritt in dieser Richtung war die Restaurierung des Schlossturms (Witwenturm). In dessen Mauern entstanden hochwertige Ferienappartements. Hier kann der Besucher „Romantik“ pur erleben. Der sanierte Kuppelsaal eignet sich ideal für Familienfeierlichkeiten. Seit dem 06.06.2006 befindet sich hier ein Standesamt.
Wechselnde Eigentumsverhältnisse und Interessen privater Besitzer nach der Privatisierung durch die Treuhand sowie fehlende, auch wirklich umsetzbare Gesamtkonzepte für die gesamte Schlossanlage lassen allerdings bis heute offen, welches Schicksal die Seeburg noch erwartet.
Zeittafel
[089] | Zeitpunkt bzw. von | bis | Ereignis |
743 | Erwähnung der Seeburg in den Metzer Annalen (Jahrbücher) des Fränkischen Reiches als „Feste Oscioburg" | ||
899 | Burgwart im Hersfelder Zehntverzeichnis als „Seoburg" | ||
979 | Bezeichnung in einer Urkunde Otto II. als „Sweringe" im Gau „Hassega" (Hassegau) | ||
1030 | 1192 | Besitz der Grafen von Seeburg | |
1030 | Etwa um 1030 Besitz des Edlen Christin von Querfurt, Grafen von Seeburg | ||
1122 | Tod des Grafen Gero von Seeburg und Gleiß, dem maßgeblichen Erbauer der romanischen Burganlage | ||
1152 | 1192 | Wichmann von Seeburg, Erzbischof von Magdeburg | |
1179 | Gründung der Propstei Seeburg | ||
1180 | 1250 | Die Seeburg - ein Sitz der Magdeburger Erzbischöfe | |
1250 | Um 1250 Lehen der Grafen von Wernigerode | ||
1287 | 1574 | Die Seeburg - Residenz der Mansfelder Grafen | |
1295 | Erste urkundliche Erwähnung des Burglehngutes | ||
1450 | 1518 | Ausbau der Burg zu einem prächtigen Fürstensitz durch den Mansfelder Grafen Gebhard VII. (Mittelort) und seiner Gattin Margaretha von Gleichen | |
1574 | 1783 | Die Seeburg im Besitz der Grafen von Hahn | |
1783 | 1880 | Die Seeburg unter den Herren von Geusa und den Grafen von Ingenheim | |
1880 | 1945 | Im Besitz der Familie Wendenburg | |
1909 | 1928 | Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden der Burg | |
1945 | Nach 1945 teilweise Nutzung als Betriebsberufschule, Jugendherberge und Stützpunkt der Gesellschaft für Sport und Technik | ||
1999 | Seeburg im Besitz der CSG | ||
2004 | Umbauarbeiten am Witwenturm | ||
2006 | Wiedereröffnung der Schlosskirche als kulturelles Zentrum | ||
2014 | seit 2014 mehrfacher Eigentümerwechsel |
(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)
Bildergalerie