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[215] Die Grube "Schwarze Minna" bei Eisleben


Braunkohlenvorkommen bei Eisleben - Grube "Schwarze Minna"


 

Objektbeschreibung

Die zunächst nur sehr geringe Nutzung der Braunkohlevorkommen im Mansfelder Revier erfuhr einen merklichen Aufschwung mit der Anwendung der Dampfkraft auf den Schächten und Hütten des Reviers. Besonders zu beginn dieser Periode spielte dabei die Logistik eine nicht unbedeutende Rolle. Kurze Transportwege machten auch bisher nicht oder nur wenig genutzte Lagerstätten interessant. Im Raum um Eisleben sind aus dieser Zeit (19. Jahrhundert) drei Gruben bekannt. Eine Grube lag westlich des Ortes, eine südöstlich und eine nördlich.

Den Bereich der westlichen Lagerstätte zeigt, gelb-rot schraffiert, das Geologische Blatt von 1930 (Ausschnitt Eisleben). Auf diesem Blatt weiter nördlich ist auch das Areal des 1743 vom Wasser der Glume freigespülten Vorkommen am späteren Clotildeschacht zu sehen. Dort kam es allerdings zu keinem erwähnenswerten Abbau.

Eine geologische Karte von 1876 weist, schwarz schraffiert, das zur damaligen Zeit relevante Abbauareal aus. Der Abbau erfolgte im Bereich zwischen der späteren Krughütte und der Glume. 1841 teufte man oberhalb der Kreisfelder Gasse dazu zwei Schächte ab.

Geologische Karte von Preußen und benachbarten
deutschen Ländern; Blatt Eisleben –
Herausgegeben 1930 (Veröffentlichung gestattet mit
freundlicher Genehmigung durch das LAGB Sachsen-Anhalt);
Geol. Karte von 1876 (Ausschnitt)
Lizenz: CC Public Domain Mark 1.0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kohle des Vorkommens war minderwertig da reich an Ton und Schwefelkies. Sie konnte nicht mit der qualitativ höherwertige Kohle aus Helbra konkurrieren. Der schwefelkiesreiche Ton aus der Grube wurde an die Alaunproduktion nach Neuglück bei Bornstedt vermarktet. Teilweise nutzte man ihn auch zur Abdichtung in den Kupferschächten des Reviers.

Der Abbau ist vermutlich 1862 eingestellt worden.

Über die Region hinaus bekannt geworden ist die "Schwarze Minna" durch Fossilienfunde. Pflanzenabdrücke aus diesem Vorkommen gehören zu den ältesten des Tertiärs.

03/2022

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