Station 1 - Röhrigschacht
Der Röhrigschacht ist der jüngste Zeuge des hiesigen „Alt“Bergbaus (geteuft als Lichtloch auf den Seegen-Gottes-Stolln, in Betrieb gegangen 1876 als 1. runder Schacht des Reviers Sangerhausen, 283 m Teufe bis 1. Sohle, mit einem der ältesten in Deutschland noch aktiven Fördergerüst). Der Röhrigschacht ist seit 1987 Museum (üta) und 1991 (uta).
Als letzter befahrbarer Schacht des Reviers Sgh. steht er relativ dicht am Ausgehenden des Kupferschiefers (nördlich, etwa am Waldrand liegend).
Der Schacht wurde 1876 von der damaligen Mansfelder Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft in Betrieb genommen. Er steht unmittelbar nördlich des Seegen-Gottes-Stollns (163 m Teufe), wo er den Kupferschiefer erreichte. Er wurde bis zur 1. Sohle (282 m) vertieft. Dort befindet sich heute der untertägige Teil des Museums. Der Schacht hat einen Durchmesser von 4,2 m. Es ist der 1. runde Schacht des Reviers.
Der Schacht hat 78 m Buntsandstein, 85 m Gesteine des Zechsteins (vorwiegend Anhydrit bzw. Gips) und 132 m oberkarbone Sand- und Tonsteine durchteuft.
Der Abbau ging hier bis 1885 um. Eine zweite Betriebsperiode lag zwischen 1922 und 1930. In dieser Zeit erfolgte geringfügiger Abbau und Streckenvortrieb nach Süden in Richtung 2. Sohle.
Erneut aktiviert wurde der Schacht 1942 im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für den Schacht Sangerhausen. Seitdem ist der Schacht bis heute praktisch durchgehend in Betrieb, bis 1991 als Wetter- und Fluchtschacht für den T.-Münzer-Schacht in Sangerhausen, seitdem als wichtigster Teil des Erlebnisbergwerks Röhrigschacht. Erwähnt werden soll noch, dass in der Betriebsphase nach 1922 das heutige Fördergerüst, das vorher auf einem der Freiesleben-Schächte (bei Leimbach/Mansfelder Mulde) stand, hierher umgesetzt wurde. Es ist eines der ältesten noch in Betrieb befindlichen Stahlfördergerüste Europas (vielleicht der Welt).
Der Kupferschiefer, die für den Bergmann interessante Gesteinsschicht, fällt von seinem Ausgehenden am Waldrand nördlich des Schachtes zunächst relativ steil generell nach Süden ein, erreicht im Röhrigschacht schon 162 m unter Gelände, im Th.-Münzer-Schacht in Sangerhausen bereits 450 m und im Grubenbenfeld des B.-Koenen-Schachtes bei Nienstedt mit fast 1000 m die größte Teufe.
Vom Parkplatz am Museum folgen wir dem Weg (Hasselloh) nach Norden unmittelbar links neben dem Schachtgelände (Ausschilderung Steigerschleife / Richtung Grillenberg). Nach etwa 300 m stoßen wir auf den ersten Wegweiser des Berbaulehrpfades, der uns weiter Richtung Westen führt.