Diese Seite drucken

[122] von-Hövel-Schacht


Ehemalige Schachtanlage am nördlichen Ortsausgang von Helbra mit deren Abteufen 1861 begonnen wurde.



Objektbeschreibung

Halde des von-Hövel-Schachtes (Foto. Dr. König)

Im April 1861 wurde mit dem Abteufen des Hövel-Schachtes begonnen. Er diente zur Erhöhung der Erzgewinnung im Kuxberger Kupferschieferrevier und zur Aufnahme eines Gegenortbetriebes zur Auffahrung des Schlüsselstollens.

Der neue Schacht wurde nach Freiherr August von Hövel (31.3.1807 – 4.10.1864) benannt. Er war Berghauptmann und Direktor des Oberbergamtes Halle.

Die Abteufarbeiten waren auf Grund komplizierter geologischer Verhältnisse sehr schwierig. Neben Wasserzuflüssen traten etwa ab 100 m Tiefe zahlreiche Spalten im Gebirge auf, die mit Schlamm und Wasser gefüllt waren.

Das Kupferschieferflöz wurde in einer Tiefe von 138 m erreicht. Im Jahr 1864 wurde die Endteufe des Schachtes von 147,00 m erreicht. Den ursprünglich eingebrachten hölzernen Schachtausbau ersetzte man später durch eine Mauerung.

Als Fördermaschine diente zuerst eine Dampflokomobile, die später gegen eine stationäre Dampffördermaschine ausgetauscht wurde.

Die Abbauaufnahme im Baufeld des von Hövel-Schachtes erfolgte im Jahr 1866. Weiterhin wurde von diesem Schacht aus die Auffahrung des Schlüsselstollens vorangetrieben.

Im Jahr 1885 stellte der von Hövel-Schacht seine Produktion ein. Diese Einstellung erfolgte vermutlich im Zuge der Inbetriebnahme und Erweiterung der Ernst-Schächte.


Zahlen und Fakten

Profil des v. Hövel-Schachtes

  0,00 - 2,09 m Dammerde (Quartär) 
 - 6,28 m Lehm
 - 10,46 m Schwimmsand
 - 15,70 m Rote Letten, klüftig (Buntsandstein)
 - 41,85 m abwechselnd milde und feste Letten
 - 56,50 m zähes rotes Tongebirge mit Gipsknoten (Zechstein, Auslaugungsreste)
 - 68,81 m zähes rotes Tongebirge mit Gips vermischt
 - 76,14 m zähes rotes Tongebirge mit viel Gips
 - 80,85 m Gips (Zechstein, Hauptanhydrit)
 - 97,70 m Gips, Wasser mit Schlamm 
 - 104,00 m rote und blaue Letten 
 - 117,00 m Asche und Stinkstein (Zechstein, Stinkschiefer)
 - 132,10 m Gips (Zechstein, Werraanhydrit)
 - 138,10 m Zechsteinkalk und Flöz
 - 147,00 m Rotliegendes

Angaben zum Haldenareal v. Hövel-Schacht (Stand 1990)

  • Gesamtfläche: 3,5 ha
  • Höhe: Maximal 10 m über Geländeoberkante
  • Inhalt Bergehalde: ca. 220.000 Mio. m³
  • Inhalt Ausschlägehalde: 20.000 m³
Bereich der verwahrten Schachtröhre des von-Hövel-Schachtes (Foto: Dr. König)

 (Letzte Aktualisierung: Januar 2019)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Der ehemalige Hövel-Schacht liegt am nördlichen Ortsausgang von Helbra - unmittelbar an der Straße, die über Alt-Benndorf nach Siebigerode führt. Neben der Halde sind die Steigerstube und das Revierhaus erhalten geblieben. Diese werden als Wohn- und Nebengebäude genutzt. Die ehemalige Bergwerksanlage enthält keine touristische bzw. montanhistorische Sehenswürdigkeiten.

  • Geodaten:
    51°33'45.51"N 11°29'13.04"E
Gelesen 6211 mal

Ähnliche Artikel