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[038] Hoffnung-Schacht


Eine kleine Bergwerksanlage mit zwei Schächten, die zur Wende 19./20. Jahrhundert in Betrieb war.



Objektbeschreibung

Am Ende des 19. Jahrhunderts dehnte sich der Abbau des Kupferschieferflözes am Rande des Hornburger Sattels weiter in südöstlicher Richtung aus. Dieses Abbaufeld wies u. a. auf Grund der steilen Lagerung des Kupferschieferflözes komplizierte geologische Verhältnisse auf. Die neue Schachtanlage in Neckendorf erhielt den vielversprechenden Namen "Hoffnung". Man hoffte auf einen erfolgreichen Abbau dieses Lagerstättenbereiches. Der Hoffnung-Schacht gehörte bis zum Jahr 1904 zum Schafbreiter, dann zum Helftaer Revier der Berginspektion I der Mansfeldschen Kupferschieferbauenden Gewerkschaft.

Historische Ansichtskarte von Neckendorf mit einem Bild des Hoffnung-Schachtes (Sammlung Dr. S. König)

Der Hoffnung-Schacht I wurde 1891 bis in eine Teufe von 98 m niedergebracht. In einer Teufenlage von 86 m stand das Kupferschieferflöz an. Der Schacht I hatte einen Durchmesser von 5,10 m und wurde als Wetterschacht genutzt. Das Fördergerüst bestand aus einer Holzkonstruktion.

In den Jahren 1892 bis 1895 wurde der Hoffnung-Schacht II bis in das Niveau der 2. Sohle niedergebracht. Folgende Horizonte wurden durchteuft.

  • bis 6,0 m Holozän/ Pleistozän
  • bis 64,0 m Unterer Buntsandstein
  • bis 66,0 m Stinkschiefer
  • bis 82,0 m Asche (Rückstandsbildungen des Zechsteinsalinars)
  • bis 84,5 m Zechsteinkalk
  • bis 86,0 m Fäule und Dachklotz 
  • bis 91,0 m Weiß- und Rotliegendes
  • bis 103,0 m Konglomerat
  • bis 189,0 m Rotliegendes
  • bis 212,0 m Konglomerat
Hoffnungschacht Neckendorf (Archiv Dr. S. König)

Der Hoffnung-Schacht II diente bis ca. 1910 als Produktions- und Förderschacht. Nach Einstellung der Erzproduktion wurde er noch bis 1968 als Wetterschacht genutzt.

Zeichnung des Lageplanes der Hoffnungsschächte in Neckendorf bei Eisleben. Dargestellt ist das Gelände um die Schächte mit Straßen, Grundstücken und Gewässern im Maßstab 1:1000. Bezeichnet sind die Straßen von Neckendorf und Bischofrode nach Eisleben und Wolferode, Eigentümer angrenzender Grundstücke wie Eschholz, Zieger und Ballin, die Gebäude der Schachtanlagen, der Hüttengrund-Bach und ein Friedhof. Unten rechts ist ein Stempel der Hauptbauverwaltung der Mansfeld-A.G. Eisleben aufgebracht.

 Lageplan von den Hoffnungsschächten - Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)

Zahlen und Fakten 

Zu der Halde des Hoffnung-Schachtes liegen leider nur folgende unvollständige Angaben vor:

  • Flächegröße ca. 0,5 ha
  • Max. Haldenhöhe ca. 13 m
  • Ca. 20.000 m³ Haldenmaterial

(Letzte Aktualisierung: November 2018)


Bildergalerie

Technische Zeichnungen: Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)

 

 

Hochbehälter für Hoffnungschacht u. Hohenthalschacht - Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)
Ventilatorgebäude auf Hoffnungsschacht. - Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)
Hoffnungsschacht 1947 - Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)
Lageplan von den Hoffnungsschächten - Herkunft/Rechte: Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss (CC BY-NC-SA)
Bild 1 Hoffnungschacht Neckendorf (Archiv Dr. S. König)
Bild 2 Hoffnungschacht Neckendorf (Archiv Dr. S. König)
Hoffnungschacht - nördliche Halde (Foto Dr. S. König)
Hoffnungschacht - südliche Halde (Foto Dr. S. König)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Die ehemalige Bergwerksanlage liegt direkt an der Straße Lutherstadt Eisleben - Bischofrode (ehemalige B180) in einer reizvollen Umgebung mit weiteren sehenswerten Objekten. Unmittelbar südlich der Halden liegt ein Parkplatz.

    Die ehemaligen Schächte befinden sich auf Privatgrundstücken. Während die nördliche Halde noch komplett vorhanden ist, wurde die südliche Halde bereits z.T. abgefahren (auf dem ehemaligen Haldengelände befindet sich auch der Parkplatz).

  • Geodaten:
    51°30'3.02"N 11°32'14.89"E
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