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3. BLEIHÜTTE 1.0 - Technologisches Schema der Bleihütte


Verarbeitungsprozess des Schachtofenflugstaubes der Rohütten (schematische Darstellung des Prozesses etwa ab 30er Jahre des 20. Jahrhunderts)



 


Prozessbeschreibung

DIE BLEIHUTTE DES MANSFELD KOMBINATES
WERKBLEIGEWINNUNG
Ausgangsmaterial für die Bleihütte des Mansfeld-Kombinates bildet der in den Gaswäschern der Rohhütten anfallende Schachtofenflugstaub.
Die Aufarbeitung des geschwelten Flugstaubes der Bleihütte erfolgt in einem Wälzofen (Drehrohrofen mit einem Ofenraum ca. 60 m3) durch differentielle Verflüchtigung, ohne Zuschläge. Der durch den Verflüchtigungsprozess gewonnene Flugstaub wird zu zirka 70 Prozent einer Heißwasserlaugung zur Gewinnung des Rheniums unterworfen. Das Filtrat geht zur Aufarbeitung in die Rheniumanlage. Der Filterrückstand wird zusammen mit dem nicht gelaugten bleireichen Wälzofenflugstaub und dem Bleisulfat der Zinkvitriolanlage zur Erreichung eines gleichmäßigen Schachtofen-Vorlaufmaterials in einer Klinkertrommel (14 m Länge und 1,6 m Außendurchmesser) bei 300-400 °C geklinkert. Dieser Bleiklinker wird zusammen mit Rücklaufmaterial (Ofenbruch) und Koks zum Erschmelzen von Werkblei den Schachtöfen (runde Form, 1,13 m2 Düsenebene) aufgegeben.
Das gewonnene Werkblei wird zur Weiterverarbeitung nach dem VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk", Freiberg, zum Versand gebracht. Der Flugstaub der Schachtöfen wird in einer Sackfilteranlage niedergeschlagen und anschließend zur Gewinnung des Kadmiums mit heißem Wasser gelaugt. Der Filterrückstand wird zur Germaniumgewinnung nach dem VEB Nickelhütte Aue versandt.

Ein Schachtofen ist mit einem ölbeheizten Vorherd ausgerüstet. Der Cu-Stein wird hier abgestochen und geht in die Kupferarbeit zurück. Die Schlacke wird diskontinuierlich in einen Verblaseschacht abgestochen. Mit einem Braunkohlenstaubluftgemisch wird die Schlacke zirka 50 Minuten Verblasen. Die Schlacke wird abgestochen, granuliert und auf Halde gefahren. Der Flugstaub der Verblaseanlage, der Zn, Pb, Sn und Ge enthält, geht zur Weiterverarbeitung in die Zinkvitriolanlage.

Aus „Die Gewinnung und Verarbeitung des Mansfelder Kupferschiefers“ (Herausgegeben vom VEB Mansfeld Kombinat) 

(Stand 01/2019)

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