[065] Mönchstollen in Sittichenbach

    Objektbeschreibung

    Das Mundloch des Mönchstollens
    (Foto Dr. S. König 2007)

    Am Südwestrand des Hornburger Sattels befindet sich bei Sittichenbach ein Kupferschieferrevier, welches zu den ältesten Bergbaurevieren im südöstlichen Harzvorland zählt. Der Kupferschieferbergbau in diesem Revier ist eng mit der im Jahr 1142 erfolgten Besiedlung des Klosters Sittichenbach durch Zisterziensermönche des Harzer Klosters Walkenried verbunden. Das Kloster besaß für die Entwicklung des Harzer Montanwesen eine sehr große Bedeutung. Heute finden sich in und um Sittichenbach noch viele Sachzeugen des Altbergbaus. Neben der fast unberührten Haldenlandschaft in den bewaldeten Hängen des Südwestrandes des Hornburger Sattels existiert in der Ortslage Sittichenbach ein Stollenbauwerk, das unter den Namen Mönchstollen bekannt ist.

    Das Stollenbauwerk besteht aus zwei Stollenteilen. Der alte Stollen wurde vermutlich von den Mönchen angelegt. Der jüngere Stollenteil, der in den 1950er Jahren aufgefahren wurde, diente zur geologischen Erkundung des Kupferschieferflözes. Beide Stollenteile besitzen separate Stollenmundlöcher.

    Blick in den Mönchstollen mit den Rohrleitungen
    des ehemaligen Wasserwerkes (Foto Dr. S. König 2007)

    Im Rahmen von Kupferschiefererkundungsarbeiten wurde in den Jahren 1949 bis 1952 durch den Schürfbetrieb Großosterhausen der neue Stollenteil aufgefahren. Vom Mundloch bis zum Meta-Schacht sind es ca. 126 m. In diesem Abschnitt ist der Stollen gut ausgebaut. Er weist eine elektrische Beleuchtung auf.  

    Vom Meta-Schacht wurde der Stollen noch ca. 580 m weiter in östlicher Richtung vorgetrieben. Die Stollenauffahrung wurde mit dem Antreffen der Störungszone des Südwestrandes des Hornburger Sattels eingestellt. Es wurde kein abbauwürdiges Kupferschieferflöz angetroffen. Dieser Bereich des Mönchstollen ist für Besucher nicht zugänglich.

    Im Bereich des Meta-Schachtes laufen beide Stollen zusammen. Hier kann auch ein Blick in die alte Stollenstrecke geworfen werden. In dem Stollenzugang ist das Kupferschieferflöz sowie der Zechsteinkalk zu beobachten. Die im Meta-Schacht installierte Pumpanlage, die im Jahr 1994 stillgelegt wurde, diente auch zur Trinkwasserversorgung der Lutherstadt Eisleben.

    Blick in den alten Mönchstollen, Zugang über
    den neuen Mönchstollen (Foto Dr. S. König 2007)
    Ungesichertes Mundloch des alten Mönchstollens
    Foto Dr. S. König 2007)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Ehemalige Trinkwassergewinnungsanlage im
    Meta-Schacht (Foto Dr. S. König 2007)
    Abgesperrter Bereich des Mönchstollens
            Abgesperrter Bereich des Mönchstollens
                           (Foto Dr. S. König 2007)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Lage des Stollens in der geologischen Karte (links) und Übersichtskarte des Bergbaus im Bereich des Mönchstollens (rechts)

    (Archiv Dr. S. König)

     

    Quellenangabe:  Bergbau nach 1945, berichtet von L. Walter 2002; in: Rohneheimatheft, Nr.1, Herausgegeben vom Heimatverein Rohnetal e. V., S. 23-24

    (Letzte Aktualisierung: Januar 2019)


    Weitere Informationen

    • Standortbeschreibung:

      Der Mönchstollen befindet sich am nördlich Rand der Ortschaft Sittichenbach. Es empfiehlt sich, Fahrzeuge in der Ortschaft abzustellen. Unmittelbar an der Klosterkirche befindet sich ein kleiner Parkplatz. Sehenswert ist die Klosteranlage sowie eine Wanderung in die sehenswerte Haldenlandschaft. Für eine Besichtigung des Mönchstollens ist eine Absprache mit dem örtlichen Heimatverein erforderlich.

      Verlauf des Stollens (Der auf uMap gezeigte Verlauf erhebt keinen Anspruch auf Messtischblatt-Genauigkeit!)

    • Geodaten:
      51°28'2.69"N 11°31'13.60"E
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