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[197] Steinbruch Hohe Marl (Großleinungen)


Der ehemalige Steinbruch im Sangerhäuser Revier stellt einen beeindruckenden geologischen Aufschluss dar. An den Bruchwänden ist die Gesteinsfolge vom Oberkarbon bis zum Zechstein aufgeschlossen. In diesem Geotop ist der Übergang vom Übergangs-/Molassestockwerk zum Tafeldeckgebirgsstockwerk sehr gut zu beobachten.



Objektbeschreibung

Wand des Steinbruches mit einem Profilanschnitt vom porphyrkonglomereat bis zum Zechsteinkalk sowie mir einer geringen Oberbodenbedeckung (Foto Dr. S. König)

Der ehemalige Steinbruch Hohe Marl stellt einen hervorragenden geologischen Aufschluss dar. Er vermittelt einen guten Einblick in den geologischen Aufbau und Lagerung des Kupferschieferflözes sowie siner unmittelbaren liegenden und hangenden Gesteinsschichten. es sind sehr viele interessante geologische Details zu beobachten.

Wand des Steinbruches mit dem Aufschlussprofil Weißligendsandstein Kupferschieferflöz-Zechsteinkalk sowie mit einer geringmächtigen Oberbodenbedeckung (Foto Dr. S. König)

An dieser Bruchwand ist das Kupferschieferflöz mit seinen unmittelbaren Liegenden und den Resten der hangenden Gesteine sehr anschaulich aufgeschlossen. In diesem Aufschluss kann man besonders gut die Lagerung und den Aufbau des Porphyrkonglomerates beobachten.

Verwerfung mit Spaltenbildung im Bereich Kupferschieferflöz-Weißliegendsandstein (Foto Dr. S. König)

Dieser Aufschluss bietet die Möglichkeit, dass Weißliegende und die Reste des Kupferschieferflözes zu betrachten. Das Kupferschieferflöz weist auch in diesem Aufschluss einen sehr hohen Verwitterungsgrad auf und ist deshalb nur schwer zu erkennen.

An der Schichtgrenze zwischen dem Porphyrkonglomerat (Rotliegendes) und dendarunter liegenden Gesteinen der Mansfelder Schichten (Oberkarbon) ist eine Winkeldiskordanz (ungleichsinnige Neigungswinkel der Gesteine) zu beobachten. Sie wird als saalische Diskordanz angesehen. In der Literatur wird die Winkeldifferenz der durch diese Diskordanz getrennten Gesteine (Porphyrkonglomerat-Mansfelder Schichten) mit Werten von 14° im Streichen und mit 6° im Fallen ausgewisen

Hinzuweisen ist auch auf verschiedene tektonische Formen, die im Steinbruch beobachtet Verwurfsbeträgen(Sprunghöhe    <1,0 m) als Läufer bezeichnet.

 

Ausschnitt aus der Geologischen Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern; Blatt Wippra-herausgegeben 1934
(Veröffentlichung gestattet mit freundlicher Genehmigung durch das LAGB Sachsen-Anhalt); bearbeitet durch Dr. S. König

(Letzte Aktualisierung: Januar 2019)


Bildergalerie

 

Verwerfung mit Spaltenbildung (Foto Dr. S. König)
Wand des Steinbruches mit Aufschlussprofil (Foto Dr. S. König)
Wand des Steinbruches mit Profilanschnitt (Foto Dr. S. König)
Winkeldiskordanz an der Schichtgrenze (Foto Dr. S. König)

Weitere Informationen

  • Standortbeschreibung:

    Dieses Geotop befindet sich unmittelbar an der Landstraße Großleinungen-Morungen.

    Der Zugang zu diesem Geotop ist z.T. durch eine Verbuschung erschwert. Bedingt durch die z.T. steilen Felswände ist Vorsicht beim Betreten geboten. Eine Beschilderung ist nicht vorhanden. Die Besucher dieses Geotops bewegen sich auf eigene Gefahr in einem geschützten Naturraum, sie haben sich entsprechend zu verhalten.

  • Geodaten:
    51°30'19.08"N 11°12'42.43"E
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