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[019] St. Georgs Kirche in Mansfeld


Spätgotische Kirche in Mansfeld aus dem 15. / 16. Jahrhundert.



 

 

Objektbeschreibung

             St. Georgskirche in Mansfeld (Foto U. Weißenborn)

Auf einem Hügel inmitten der Stadt erhebt sich die Talkirche St. Georg. Sie erhielt ihren Namen nach dem Schutzpatron der Mansfelder Grafen "Georg". Dieser ist neben anderen Darstellungen in Lebensgröße als Kanzelträger mit dem Lindwurm zu sehen.

Der einfache, aber stattliche spätgotische Bau wurde mit dem einschiffigen, flachgedeckten Langhaus und dem dreiseitig geschlossenen Chor sowie 2 querschiffartigen Anbauten an der Nord- und Südseite Ende des 15./Anfang des 16. Jh. erbaut (Bauzeit vermutlich 1493 –1518). Daraus ergibt sich, dass Martin Luther als Kind wohl in dem Vorgängerbau seine Ministrantendienste versah, von dem auch heute noch Teile, z.B. der Unterbau des von einem Oktogon mit Haube und Laterne bekrönten Westturms aus romanischer Zeit, vorhanden sind.

Den Innenraum der Kirche schmückt eine hölzerne Hufeisenempore mit manieristischen Brüstungsmalereien mit 49 Tafeln aus der biblischen Geschichte (Anfang 17. Jh.). St. Georg besitzt eine verhältnismäßig reiche Ausstattung, in welcher sich die durch den Kupferschieferbergbau des 15. und 18. Jh. bedingte wirtschaftliche Blüte der Stadt und ihre Abhängigkeit von den Mansfelder Grafen wiederspiegelt.

 

 

 

 

Es sind drei Schnitzaltäre erhalten:

  • Der Haupt- oder Kreuzaltar (um 1510/15), im Mittelschrein mit der Darstellung der Kreuzigung Christi und die Pedrella mit der Dornenkrönung.               
  • Einfacher in Bau und Ausführung ist der um 1510/20 entstandene Altar mit der Darstellung der Geburt Christi im Schrein und Heiligenfiguren in den Flügeln.
  • Der dritte Altar (1492) stellt die Marienkrönung dar.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Spätgotischer Taufstein um 1520
  • Auferstehungsgemälde aus der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. mit der geflügelten Schlange signiert und 1545 datiert
  • Einziges Ganzporträt Luthers, zu Lebzeiten des Reformators in der Cranachwerkstatt entstanden, 1997 restauriert
  • Zahlreiche Grabdenkmäler der Grafen von Mansfeld

Die Kirche erhielt erst 1848/49 eine Orgel, welche vom Orgelbaumeister Witzmann aus Stadtilm/Thüringen gebaut wurde. Ein Umbau der Orgel erfolgte 1929/30 durch die Firma "Furtwangler und Hamma".

Die evangelische Georgsgemeinde lädt ganzjährig zu Führungen für Erwachsene und für Kindergruppen ein. Voranmeldungen sind erwünscht.

 


Zeittafel

[019] Zeitpunkt bzw.  von  bis Ereignis
  1100 1200 Im 12./13. Jahrhundert erste Erwähnung der Mansfelder Stadtkirche, durch nachfolgende Bränd zerstört
       
  1493 1518 Etwa 1493 - 1518 Bau der Kirche in ihrem heutigen Aussehen (Beginn des Baus der Kirche).
       
  1500   Um 1500 Einbau der drei vorhandenen Schnitzaltäre
       
  1620   Taufstein
       
  1500   Im 16. Jahrh. Begräbnisstätte der Mansfelder Grafen
       
  1616   Erste Restaurierung
       
  1848 1849 Kirche erhält erste Orgel
       
  1929 1930 Weitere Restaurierung (Glockenturm, Dacherhöhung, Umbau der Orgel)
       
  1995   Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten

(Letzte Aktualisierung November 2018)

Weitere Informationen

  • Öffnungszeiten:

    Angaben ohne Gewähr:

    Mai bis Oktober: Di–So 10.00–12.00 Uhr/13.00–16.00 Uhr (Außerhalb der Zeiten Besichtigung über das Gemeindebüro möglich)

    Ab 1. November nach Anmeldung im Gemeindebüro unter Tel. +49(0)34782-90992

  • Standortbeschreibung:

    Die St. Georgs Kirche liegt im Zentrum von Mansfeld Lutherstadt (Kirchplatz), und ist von Lutherstadt Eisleben kommend über die B 180 / B 86 zu erreichen.

  • Geodaten:
    51°35'36.13"N 11°27'10.04"E
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